Aktuelle Situation in Nigeria

Wir haben unsere Aktivitäten in Nigeria verstärkt. Denn die humanitäre Krise hat sich vor allem im Nordwesten, Nordosten und der zentralen Region Nigerias verschärft: Konflikte, extreme Wetterereignisse und wirtschaftliche Instabilität haben dazu beigetragen. Millionen Menschen sind von Mangelernährung und vermeidbaren Krankheiten betroffen. Gewalt und Unruhen haben über 3,3 Millionen Menschen vertrieben. Sie haben nur eingeschränkten Zugang zu medizinischer Versorgung .

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So helfen wir in Nigeria

1.203.600

Behandlungen

409.600

Malaria-Patient:innen

behandelt

193.900

mangelernährte Kinder

behandelt

Unterstützung von Vertriebenen

Unsere Teams unterstützen Vertriebene und Aufnahmegemeinschaften im Nordwesten, Nordosten und Zentral-Nigeria. Besonders betroffen ist der Bundesstaat Plateau, wo sich die Situation 2023 rapide verschlechterte. Im Bundesstaat Borno versorgen wir Menschen medizinisch, die in schwer zugänglichen Gebieten außerhalb von Maiduguri leben. In Zamfara mussten wir unsere Unterstützung in einer Ernährungseinrichtung zurückziehen und Mitarbeiter:innen aus Zurmi evakuieren, da die Spannungen und Gewalt zugenommen haben.

Bekämpfung von Epidemien

2023 haben wir einen Diphtherieausbruch bekämpft: Die Epidemie hatte im Bundesstaat Kano begonnen und sich landesweit ausgebreitet. Über 20.000 Verdachtsfälle und 600 Todesfälle wurden gemeldet. Unsere Teams haben Patient:innen in Kano, Maiduguri und Bauchi behandelt. Zudem sehen wir alarmierend viele Masernfälle und reagieren auf Ausbrüche von Meningitis, Cholera und Lassa-Fieber in Ebonyi, Bauchi und Zamfara. Präventivmaßnahmen gegen Malaria und Massenimpfkampagnen sind ebenfalls Teil unserer Arbeit.

Mangelernährung

Die zunehmende Gewalt und große Armut führen zunehmend zu akuter Mangelernährung. Wir arbeiten in 32 ambulanten und 10 stationären Ernährungszentren in fünf Bundesstaaten im Nordwesten Nigerias. Im Nordosten verdreifachen wir unsere Bettenkapazität in Maiduguri und verdoppeln sie im Kafin Madaki Krankenhaus in Bauchi. Wir fordern verstärkte Hilfe von der Regierung und anderen Organisationen, besonders im Nordwesten Nigerias.

Gesundheit von Frauen

Nigeria hat eine der höchsten Müttersterblichkeitsraten weltweit. Wir haben eine Klinik für Mütter mangelernährter Kinder in Katsina eröffnet. Wir führen im Jahun General Hospital in Jigawa geburtshilfliche und neonatologische Maßnahmen durch. In Kano unterstützen wir Gesundheitszentren für Mütter und Kinder, in Cross River leisten wir geburtshilfliche Notfallversorgung und in Benue bieten wir umfassende Betreuung für Überlebende von sexualisierter und geschlechtsspezifischer Gewalt.

Hilfe für Noma-Patient:innen

Seit 2014 unterstützen wir das Noma-Kinderkrankenhaus in Sokoto mit rekonstruktiver Chirurgie, Ernährungsberatung und psychosozialer Betreuung. Noma ist eine entstellende und tödliche Infektion, die meist Kinder unter sechs Jahren betrifft. Wir helfen der Regierung bei der Ausarbeitung des Nationalen Noma-Kontrollplans. Wir haben erreicht, dass Noma in die Liste der vernachlässigten Tropenkrankheiten der WHO (Weltgesundheitsorganisation) aufgenommen wird. Das ist ein wichtiger Meilenstein um das Bewusstsein, die Forschung und die Finanzierung zur Bekämpfung der Krankheit zu fördern.

Noma
Fabrice Caterini/Inediz
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1996

Beginn der Arbeit

74,4

Mio. EUR

Ausgaben (Vorjahr)

3058

Einsatz­kräfte

Ländervergleich Österreich & Nigeria

AT
NG
83.80
55.62

Lebens­erwartung Frauen

in Jahren

Quelle: WHO, data.worldbank.org

AT
NG
79.40
53.79

Lebens­erwartung Männer

in Jahren

Quelle: WHO, data.worldbank.org

AT
NG
3.00
74.20

Säuglings­sterblichkeit

je 1000 Geburten

Quelle: WHO, data.worldbank.org

AT
NG
5.20
0.38

Ärzt:innen

je 1000 Einwohner­:innen

Quelle: WHO, data.worldbank.org

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