07.12.2022
Die Mangelernährungskrise im Nordwesten Nigerias hat alarmierende Ausmaße angenommen. Unser nigerianischer Landeskoordinator Dr. Simba Tirima hat eine Botschaft dazu.

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 „Für die Menschen waren die vergangenen Monate im Nordwesten Nigerias unglaublich schwierig. Unsere Teams haben in den medizinischen Einrichtungen, in denen wir in Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsministerium arbeiten, eine noch nie dagewesene Anzahl mangelernährter Kinder gesehen.  

 Allein in diesem Jahr haben wir in den Bundesstaaten Zamfara, Katsina, Sokoto, Kebbi und Kano mehr als 140.000 Kinder wegen akuter Mangelernährung behandelt. Im Bundesstaat Zamfara sind die Einweisungen von Kindern mit schwerer akuter Mangelernährung in unsere ambulanten therapeutischen Ernährungszentren um 39 Prozent höher als im Vorjahr. Im Bundesstaat Katsina sind die Zahlen in die Höhe geschnellt: Fast 80.000 Kinder wurden wegen schwerer akuter Mangelernährung behandelt, 12.700 von ihnen mussten stationär versorgt werden. 

 

 

Wir sehen Kinder, die auf dem Weg zu unseren Kliniken sterben. Wir sehen Kinder, deren Gesundheitszustand so schwerwiegend ist, dass wir nichts tun können, um sie zu retten.

Dr. Simba Tirima

Wir sehen Kinder, die auf dem Weg zu unseren Kliniken sterben. Wir sehen Kinder, deren Gesundheitszustand so schwerwiegend ist, dass wir nichts tun können, um sie zu retten. Eskalierende Gewalt, Vertreibung, steigende Lebensmittelpreise, Epidemien und der Klimawandel sind die Faktoren, die diese alarmierende Gesundheits- und Mangelernährungskrise auslösen.   

 Das Ausmaß dieser Krise erfordert eine nationale und internationale Mobilisierung für eine angemessene humanitäre Reaktion. Wir rufen andere Organisationen auf, sich anzuschließen und die Behörden dabei zu unterstützen, die dringendsten Bedürfnisse der betroffenen Gemeinschaften zu erfüllen. Der Nordwesten wird bei der allgemeinen humanitären Hilfe und den Plänen in Nigeria unter Führung der Vereinten Nationen weiterhin weitgehend ignoriert. Sie konzentrieren sich auf die Notlage im Nordosten des Landes. Wenn wir verhindern wollen, dass das Jahr 2023 ein weiteres verheerendes Jahr für die Kinder im Nordwesten Nigerias wird, müssen wir dafür sorgen, dass Tausende Menschen einen besseren Zugang zu lebensrettenden Nahrungsmitteln erhalten.“ 

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