Aktuelle Situation im Südsudan

Der Südsudan liegt im Osten Zentralafrikas. Das Land hat eine Fläche von über 644.000 Quadratkilometer. Es grenzt an den Sudan, Äthiopien, Kenia, Uganda, die Demokratische Republik Kongo und die Zentralafrikanische Republik.

Der Zugang zur Gesundheitsversorgung bleibt im Südsudan eine große Herausforderung, da zwei Drittel der Gesundheitseinrichtungen nicht funktionsfähig sind. Obwohl viele humanitäre Organisationen vor Ort sind, wurden Gelder gekürzt und dadurch ist die medizinische Versorgung deutlich beeinträchtigt. Konflikte im benachbarten Sudan führen zu weiteren Vertreibungen und verschlechtern die Lebensbedingungen der Menschen. Wiederholte Krankheitsausbrüche in vielen Landesteilen verschärfen bestehenden Probleme: Vertreibungen, Ernährungsunsicherheit und mangelnder Zugang zu Gesundheitsversorgung und Impfungen.

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So helfen wir im Südsudan

879.100

ambulante Behandlungen

347.100

Malariabehandlungen

65.800

Masernimpfungen

Wir führen eines unserer größten Hilfsprogramme weltweit im Südsudan durch. Damit reagieren wir auf die vielfältigen Gesundheitsbedürfnisse, die wegen anhaltender Konflikte, extremer Wetterereignissen und Krankheitsausbrüchen entstehen. Wir bieten ein breites Spektrum an Gesundheitsdiensten für abgelegene Gemeinden, Geflüchtete und durch Gewalt Vertriebene. Unsere Teams reagieren auf Notfälle und Krankheitsausbrüche, führen Präventivmaßnahmen wie Impfkampagnen und Aufklärungskampagnen durch. Wir arbeiten in sieben von zehn Bundesstaaten und versorgen über eine Million Menschen.

Hilfe für Vertriebene

Nach dem Ausbruch des Konflikts im Sudan fliehen über 600.000 Menschen in den Südsudan. Wir errichten mobile Kliniken in der Nähe von Transitzentren in Renk, einer Stadt an der sudanesischen Grenze. Im Bundesstaat Upper Nile betreiben wir im Transitzentrum Bulukat eine medizinische Einrichtung: Dort bieten wir Behandlungen, Impfungen und soziale Unterstützung an. In Wedweil betrieben wir eine mobile Klinik und versorgen die Menschen täglich mit Wasser.

In Renk richten wir eine Masern-Isolierstation und eine therapeutische Ernährungsstation für mangelernährte Kinder ein. Wir führen Impfkampagnen durch und verteilen Moskitonetze. Wir reagieren auf Notsituationen, die durch Gewalt ausgelöst werden: Wir bieten Gesundheitsversorgung und Unterstützung in Melut, Paloich und Kodok.

Wir eröffnen in Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsministerium ein neu saniertes Krankenhaus in Kajo Keji. Dabei versorgen wir vor allem Menschen, die während des Krieges nach Uganda geflohen sind und nun zurückkehren.

MSF nurse, Rejoice Albino examines Nimar Hilu Ajak
Peter Bräunig
Unsere Krankenpflegerin untersucht Nimar Hilu Ajak in unserer Klinik außerhalb des Geflüchtetenlagers Wedweil. Der junge Mann ist mit seiner Familie aus Khartoum, Sudan, geflohen.

Hilfe bei Krankheitsausbrüchen

Durch die wiederholten Vertreibungen breiten sich Masern und anderen Krankheiten stärker aus. In Bentiu und Lankien unterstützen wir bei der Behandlung und Impfung gegen Masern. Bei einem Choleraausbruch in Malakal erweitern wir die Kapazität unserer Gesundheitseinrichtung und führen Maßnahmen zur Gesundheitsförderung durch. Im Bezirk Fangak starten wir eine Impfkampagne gegen Hepatitis E. Zielgruppe sind vor allem Frauen und Mädchen im gebärfähigen Alter, die am stärksten betroffen sind.

Mangelernährung

Mangelernährung ist ein großes Problem im Südsudan. Hauptursachen sind Ernährungsunsicherheit, mangelnder Zugang zu sauberem Wasser und unzureichende Gesundheitsversorgung. Wir betreiben pädiatrische Ernährungsstationen in allen unseren Gesundheitseinrichtungen und bieten intensive Ernährungsprogramme für schwer mangelernährte Kinder an.

Safe Birth in Aweil
Oliver Barth/MSF
Unsere Krankenpflegerin untersucht den 13 Monate alten Jungen Chan Akok. Er war schwer mangelernährt und konnte nach der Behandlung wieder entlassen werden.

Sexualisierte Gewalt

Unsere Gesundheitseinrichtungen bieten umfassende Versorgung für Überlebende sexualisierter und geschlechtsspezifischer Gewalt. Wir arbeiten mit gemeindebasierten Versorgungsmodellen, damit die Betroffenen leichter versorgt werden können. Gleichzeitig setzen wir uns dafür ein, die Maßnahmen bei relevanten Organisationen auszuweiten.

Schulungen & Akademie

Der jahrelange Konflikt und die mangelnden Investitionen in die Gesundheitsversorgung haben dazu geführt, dass es an qualifizierten medizinischen Fachkräften und Infrastruktur fehlt. Unsere Akademie für Gesundheitswesen ("Academy for Healthcare") soll die Qualität der Gesundheitsversorgung im Südsudan verbessern. 2023 schließen 171 Student:innen aus Lankien, Malakal und Old Fangak ihre 18-monatige Ausbildung ab. Wir beginnen auch mit Schulungen für das Personal in Ulang.

MSF Academy for Healthcare graduation in Lankien
Alicia Gonzalez/MSF
Diese Teilnehmer:innen haben die Ausbildung an unserer Akademie in Lankien erfolgreich abgeschlossen. Sie werden zukünftig in der Geburtshilfe und Krankenpflege arbeiten.
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1983

Beginn der Arbeit

107,9

Mio. EUR

Ausgaben (Vorjahr)

3773

Einsatz­kräfte

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