Aktuelle Situation in Libyen

Nach einem Jahrzehnt des Konflikts und der politischen Instabilität bleibt Libyen weiterhin stark zersplittert. Das Gesundheitssystem ist zusammengebrochen

Viele Menschen, die das Mittelmeer überqueren wollen, stranden im Land. Insbesondere Migrant:innen und Geflüchtete sind von Gewalt betroffen, sie erleben unmenschliche Bedingungen und Menschenrechtsverletzungen. Sie werden in Haftanstalten festgehalten oder riskieren, in die Hände von Schlepperbanden zu geraten. In diesem prekären Umfeld leisten wir weiterhin dringend benötigte medizinische Hilfe.

So helfen wir in Libyen

51.900

medizinische Behandlungen

6.210

psychologische Konsultationen

130

Tuberkulose-Behandlungen begonnen

Medizinische Hilfe für Geflüchtete

Wir haben Menschen in Haftanstalten in Nordwestlibyen medizinisch und psychologisch versorgt, sowie mit Nahrungsmitteln und Hygieneartikeln geholfen. Viele der Betroffenen wurden von der libyschen Küstenwache nach der Flucht über das Mittelmeer zurückgebracht. Diese Menschen sind oft brutalen Bedingungen ausgesetzt. 

Leider wurde uns wiederholt der Zugang zu Haftanstalten in Tripolis verweigert, was uns dazu gezwungen, unsere medizinischen Aktivitäten dort im August 2023 einzustellen. Wir bieten daher in Tripolis und Bani Walid Hilfe für Migrant:innen und Geflüchtete außerhalb der Haftanstalten an. 

Gesundheitsversorgung für die Bevölkerung

In Zuwara bieten wir allgemeine Gesundheitsdienste, gynäkologische Beratungen und psychologische Unterstützung sowohl für die libanesische Bevölkerung als auch für Migrant:innen an. In Misrata kümmern wir uns um die medizinische Versorgung in Gefängnissen und organisieren notwendige Überweisungen an Spezialist:innen.

Bekämpfung von Tuberkulose

Wir arbeiten eng mit dem libyschen Gesundheitsministerium zusammen, um Tuberkulose zu bekämpfen. In Misrata unterstützen wir die Isolierstation und Behandlung von multiresistenter Tuberkulose. Wir setzen uns zudem in Zuwara aktiv für die Tuberkulosebehandlung ein. 

Überschwemmungen in Derna

Als im September 2023 die Küstenstadt Derna von verheerenden Überschwemmungen getroffen wurde, haben wir sofort reagiert. Wir haben medizinische Hilfsgüter gespendet und medizinische und psychologische Unterstützung in drei Gesundheitszentren angeboten.

Epidemien, Konflikte, Naturkatastrophen

IHRE SPENDE SICHERT MEDIZINISCHE HILFE.

Migration in Libyen

Die Situation in Libyen für Migrant:innen ist katastrophal. In Libyen gelten Migrant:innen per Gesetz als illegale Einwander:innen und somit als Straftäter:innen. Sowohl die Einreise in das Land als auch die Absicht, es wieder zu verlassen, gelten als Inhaftierungsgrund.

Bewaffnete Gruppen und Menschenschmuggler:innen nehmen regelmäßig Geflüchtete fest und verschleppen sie in Internierungslager. Die Lage in den Gefängnissen ist dramatisch. Folter und gewaltsame Erpressung gehören zur Tagesordnung. Die meisten Geflüchteten werden in inoffiziellen Haftanstalten festgehalten.

Unsere Teams helfen Menschen, die aus Gefangenschaft entkommen sind. Sie unterstützen Überlebende von Folter und Menschenhandel psychologisch. 

Nach Libyen einreisende Migrant:innen versuchen oft von dort aus, das zentrale Mittelmeer zu überqueren. Unser Team auf dem Rettungsschiff sieht oft, wie die libysche Küstenwache Flüchtlinge illegal nach Libyen zurückbringt. Dabei kommt es häufig zu riskanten Manövern, die die Menschen auf hoher See in Gefahr bringen. 

Der Italien-Libyen-Deal

Dieser Praxis liegen Migrationsabkommen der EU und Italien zugrunde, die eine massive finanzielle Unterstützung der libyschen Küstenwache vorsehen. Wir fordern, dass die EU aufhört, Geflüchtete illegal nach Libyen zurückzuführen - denn dort sind sie lebensbedrohlicher Gewalt ausgesetzt.

Karte und Ländervergleich Libyen und Österreich

Zoom in Zoom out Afghanistan Angola Albanien Vereinigte Arabische Emirate Argentinien Armenien Australien Österreich Aserbaidschan Burundi Belgien Benin Burkina Faso Bangladesch Bulgarien Bosnien und Herzegowina Weißrussland Belize Bolivien Brasilien Brunei Bhutan Botsuana Zentralafrikanische Republik Kanada Schweiz Chile China Elfenbeinküste Kamerun Dem. Rep. Kongo Kongo Kolumbien Costa Rica Kuba Tschechien Deutschland Dschibuti Dänemark Dominikanische Rep. Algerien Ecuador Ägypten Eritrea Estland Äthiopien Finnland Fidschi Gabun Großbritannien Georgien Ghana Guinea Gambia Guinea-Bissau Äquatorialguinea Griechenland Grönland Guatemala Guyana Honduras Kroatien Haiti Ungarn Indonesien Indien Irland Iran Irak Island Israel Italien Jamaica Jordanien Japan Kasachstan Kenia Kirgisistan Kambodscha Südkorea Kuwait Laos Libanon Liberia Libyen Sri Lanka Lesotho Litauen Luxemburg Lettland Marokko Moldavien Madagaskar Mexico Nordmazedonien Mali Myanmar Montenegro Mongolei Mosambik Mauritanien Malawi Malaysia Namibia Niger Nigeria Nicaragua Niederlande Norwegen Nepal Neuseeland Oman Pakistan Panama Peru Philippinen Papua-Neuguinea Polen Nordkorea Portugal Paraguay Palästina Katar Rumänien Russland Ruanda Westsahara Saudi-Arabien Sudan Südsudan Senegal Sierra Leone El Salvador Serbien Suriname Slowakei Slovenien Schweden Swasiland (Eswatini) Syrien Tschad Togo Thailand Tadschikistan Turkmenistan Osttimor Tunesien Türkei Taiwan Tansania Uganda Ukraine Uruguay USA Usbekistan Venezuela Vietnam Vanuatu Jemen Südafrika Sambia Simbabwe Somalia Französisch-Guayana Frankreich Spanien Aruba Anguilla Andorra Antigua und Barbuda Bahamas Bermuda Barbados Komoren Kap Verde Kaimaninseln Dominica Falklandinseln Färöer-Inseln Grenada Hong Kong St. Kitts und Nevis St. Lucia Liechtenstein Malediven Malta Montserrat Mauritius Neukaledonien Nauru Pitcairn Puerto Rico Französisch-Polynesien Singapur Salomonen São Tomé und Príncipe Sint Maarten Seychellen Turks- und Caicosinseln Tonga Trinidad und Tobago St. Vincent und die Grenadinen Britische Jungferninseln Amerikanische Jungferninseln Zypern Réunion Mayotte Martinique Guadeloupe Curacao Kanarische Inseln

2011

Beginn der Arbeit

13,2

Mio. EUR

Ausgaben (Vorjahr)

219

Einsatz­kräfte

Ländervergleich Österreich & Libyen

AT
LY
83.80
74.00

Lebens­erwartung Frauen

in Jahren

Quelle: WHO, data.worldbank.org

AT
LY
79.40
70.00

Lebens­erwartung Männer

in Jahren

Quelle: WHO, data.worldbank.org

AT
LY
3.00
9.00

Säuglings­sterblichkeit

je 1000 Geburten

Quelle: WHO, data.worldbank.org

AT
LY
5.20
2.10

Ärzt:innen

je 1000 Einwohner­:innen

Quelle: WHO, data.worldbank.org

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