Madagaskar ist eine Inselnation im Indischen Ozean vor der Ostküste Afrikas. Mit einer Fläche von etwa 587.000 Quadratkilometern ist es die viertgrößte Insel der Welt. Die Bevölkerung von Madagaskar beläuft sich auf rund 26 Millionen Menschen. Das Land steht vor Herausforderungen im Hinblick auf Armut und Ernährungssicherheit und ist stark von den Auswirkungen der Klimakrise betroffen.

Folgen der Klimakrise

Als Madagaskar Anfang 2022 von zwei verheerenden Zyklonen getroffen wurde, die schwere Zerstörungen verursachten und Häuser, Gesundheitseinrichtungen, Straßen und Ernten beschädigten hat Ärzte ohne Grenzen einen Noteinsatz gestartet.

Die Insel Madagaskar ist regelmäßig von extremen Wetterereignissen betroffen. Wenige Monate vor den Zyklonen Batsirai und Emnati litten die Menschen im südlichen Teil des Landes unter den Auswirkungen einer schweren Dürre. Die Anzahl an mangelernährten Kindern ist stark angestiegen. Zwischen Ende Januar und Anfang März 2022 wurde die Insel von fünf tropischen Stürmen und Zyklonen getroffen, wobei der Zyklon Batsirai die schwersten Schäden verursachte.

Madagaskar in Zahlen

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1987

Beginn der Arbeit

6,2

Mio. EUR

Ausgaben (Vorjahr)

130

Einsatz­kräfte

Ländervergleich Österreich & Madagaskar

AT
MG
83.80
68.68

Lebens­erwartung Frauen

in Jahren

Quelle: WHO, data.worldbank.org

AT
MG
79.40
65.42

Lebens­erwartung Männer

in Jahren

Quelle: WHO, data.worldbank.org

AT
MG
3.00
36.50

Säuglings­sterblichkeit

je 1000 Geburten

Quelle: WHO, data.worldbank.org

AT
MG
5.20
0.18

Ärzt:innen

je 1000 Einwohner­:innen

Quelle: WHO, data.worldbank.org

19,700

ambulante Konsultationen

9.640

Menschen erhielten Lebensmittelrationen für einen Monat

3.330

Kinder wurden in ambulante Ernährungsprogramme aufgenommen

Akute Hilfe von Ärzte ohne Grenzen

Nach den Zyklonen haben unsere Notfallteams begonnen medizinische Hilfe in den entlegenen Küstendistrikten von Nosy Varika und Mananjary zu leisten. Mit mobilen Kliniken auf Booten haben wir die Menschen erreicht, die von der Gesundheitsversorgung abgeschnitten waren. Wir haben auch beim Wiederaufbau von zwei Krankenhäusern und fünf Gesundheitszentren, die stark beschädigt worden waren geholfen.

Ernteausfälle führen zu Mangelernährung

Im Distrikt Ikongo wurden durch die Zyklone rund 80 Prozent der Ernten zerstört, was die ohnehin schon prekäre Ernährungssituation in der Region verschlimmert hat. Dadurch haben viele Menschen ihre Haupteinnahmequelle verloren. Im Dezember haben unsere Teams damit begonnen schwere und akute Mangelernährung zu behandeln.

In den Regionen Androy und Anosy im Süden des Landes haben wir unsere Aktivitäten zur Ernährungssicherheit im Juni beendet, nachdem sich die Lage im Zuge von erhöhter Unterstützung durch andere NGOs sowie besseren Niederschlägen und Ernten verbesserte.

Wasserversorgung

Im Distrikt Ambovombe setzen wir unsere Bemühungen fort, den Zugang zu sauberem Wasser zu verbessern, indem wir tiefgehende Brunnen bohren. Außerdem entwickeln wir einen community-basierten Ansatz, bei dem wir mit der lokalen Bevölkerung zusammenarbeiten, um vorhandene Wasserpumpen mit lokal beschafften Ersatzteilen zu rehabilitieren und Techniker auszubilden, um diese eigenständig zu reparieren.

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