Aktuelle Situation in Indien

Indien ist mit über 1,4 Milliarden Einwohner:innen das bevölkerungsreichste Land der Welt. Es erstreckt sich über eine Fläche von 3,3 Millionen Quadratkilometern in Südostasien. 

Das Land kämpft mit einer Gesundheitskrise. Tuberkulose (TB), HIV und andere Infektionskrankheiten sind weit verbreitet, besonders in abgelegenen Gemeinden. Tuberkulose ist eine der tödlichsten Infektionskrankheit weltweit. Ein Drittel aller Todesfälle infolge von Tuberkulose ereignen sich in Indien. Patient:innen erfahren teils zu spät von ihrer Erkrankung oder haben keinen Zugang zu lebensrettenden neuen Medikamenten wie Bedaquilin und Delamanid. Die Krankheit trifft Kinder genauso wie Erwachsene, doch ist die Diagnose bei ihnen noch schwieriger. 

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Wie wir in Indien helfen

20.800

psychologische Beratungen

6.440

Malaria-Behandlungen

830

Personen starten eine Tuberkulose-Behandlung

Tuberkulose-Behandlung

Wir betreiben eine Klinik in Mumbai, die sich auf die Behandlung komplexer Fälle von medikamentenresistenter Tuberkulose (DR-TB) spezialisiert hat. Hier setzen wir innovative Medikamentenkombinationen ein, um auch extrem medikamentenresistente Formen der Krankheit zu bekämpfen. Für Kinder unter fünf Jahren bieten wir rein orale Therapien an. Zudem unterstützen wir Palliativpatient:innen, wenn alle anderen Behandlungsmöglichkeiten versagt haben.

In Zusammenarbeit mit dem Nationalen Tuberkulose-Eliminierungsprogramm und der Municipal Corporation of Greater Mumbai arbeiten wir daran, die hohe Tuberkulose-Fallrate und Sterberaten zu senken. Unser Team betreibt ein Tuberkulose-Zentrum in einem öffentlichen Krankenhaus und unterstützt dort die Diagnose, Behandlung, Beratung, Ermittlung von Kontaktpersonen und Gesundheitsförderung.

Projekte in Manipur

In Manipur betreuen wir Menschen mit HIV, verschiedenen Tuberkulose-Formen und Hepatitis C. Dieses Projekt wurde durch einen Konflikt in der Region stark beeinträchtigt: In Folge des Konflikts wurde der Bundesstaat in zwei Gebiete getrennt, was die Versorgung unserer Patient:innen erheblich erschwert. Wir beobachten den Bedarf und prüfen mögliche kurzfristige Notfallmaßnahmen.

Hilfe für Geflüchtete

In Mizoram bieten wir in Hilfe für Geflüchtete aus dem Bundesstaat Chin in Myanmar an: Sie erhalten in unserer Klinik medizinische Grundversorgung und werden zu Fachärzt:innen weitervermittelt. In den Geflüchtetenlagern in den Grenzgebieten Champhai, Siaha und Lawngtlai versorgen wir neu angekommene Familien mit Hilfsgütern wie Zelten, Koch- und Hygienesets sowie mit Zugang zu Wasser und sanitären Einrichtungen.

Sexualisierte Gewalt

Wir haben unser Behandlungszentrum für sexualisierte Gewalt in Neu-Delhi im November geschlossen. Dennoch setzen wir uns weiterhin mit anderen Organisationen dafür ein, den Zugang zur Versorgung für Überlebende zu verbessern. Wir arbeiten daran rechtliche und medizinische Hindernisse zu beseitigen, damit die Menschen eine dringend benötigte Behandlung in Anspruch nehmen.

Weitere medizinische Hilfe

In Bihar bieten wir umfassende Versorgung für Menschen mit fortgeschrittener HIV-Infektion. In abgelegenen Gebieten von Chhattisgarh leisten wir medizinische Grundversorgung durch mobile Kliniken. In Jammu und Kaschmir konzentrieren wir uns auf die psychiatrische Versorgung.

 

Indien in Zahlen

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1999

Beginn der Arbeit

16,4

Mio. EUR

Ausgaben (Vorjahr)

797

Einsatz­kräfte

Ländervergleich Österreich & Indien

AT
IN
83.80
71.00

Lebens­erwartung Frauen

in Jahren

Quelle: WHO, data.worldbank.org

AT
IN
79.40
68.50

Lebens­erwartung Männer

in Jahren

Quelle: WHO, data.worldbank.org

AT
IN
3.00
28.30

Säuglings­sterblichkeit

je 1000 Geburten

Quelle: WHO, data.worldbank.org

AT
IN
5.20
0.86

Ärzt:innen

je 1000 Einwohner­:innen

Quelle: WHO, data.worldbank.org

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