09.01.2024
Immer mehr Menschen im Süden des Libanon müssen ihre Häuser verlassen, weil die Gewalt zwischen Israel und dem Libanon zunimmt. Unsere Teams vor Ort unterstützen die Vertriebenen.

In Libanon sind infolge der Eskalation der militärischen Auseinandersetzungen an der Südgrenze Tausende Menschen vertrieben worden. Die Gewalt in der Grenzregion zwischen Israel und dem Libanon hat zu einer akuten humanitären Krise geführt, wodurch viele Menschen gezwungen sind, ihre Häuser zu verlassen. Viele suchen Schutz in nördlicheren oder größeren Städten.

Menschen brauchen Kleidung und Medikamente

Die Menschen, die vor den Bombardierungen geflohen sind, benötigen dringend lebenswichtige Hilfsgüter, darunter Matratzen, Kleidung und Medikamente. 

Wir haben alles zurückgelassen, als die Bombardierung stärker wurde. Wir können nicht einmal zurückgehen, um unsere Medikamente oder Kleidung zu holen.

Abbas Chite aus Kfarkila im Südlibanon

Um auf diesen Notstand zu reagieren, arbeiten wir mit mobilen Kliniken. Unser mobiles Team unterstützt zwei Gesundheitszentren im Bezirk Nabatieh im Südlibanon und versorgt dort vertriebene Menschen, die medizinische Hilfe brauchen.

Medical mobile team in Nabatiyeh, south of Lebanon
MSF/Tracy Makhlouf
Ein Patient bekommt in unserer mobilen Klinik Medikamente für seine chronische Erkrankung.

Chronisch Kranke im Fokus der Hilfe

Das mobile medizinische Team konzentriert sich insbesondere auf die Betreuung von Patient:innen mit chronischen Krankheiten und leistet psychologische Erste Hilfe. 

Dr. Aida Hassouni vom mobilen Team erklärt: "Wenn Menschen vertrieben werden, sind sie gezwungen, ihre Häuser abrupt zu verlassen, was zu einer Unterbrechung ihrer Behandlung führt, insbesondere bei Menschen mit chronischen Krankheiten. Da nicht klar ist, wann sie zurückkehren können, sind wir hier, um diese Lücke zu schließen, indem wir die Behandlung chronischer Krankheiten anbieten."

Zusätzliche Belastung durch Wirtschaftskrise

Die bereits bestehende schwere Wirtschaftskrise im Libanon verschärft die Situation zusätzlich. Das Land befindet sich im vierten Jahr der Krise, die zwei von drei Einwohner:innen in die Armut getrieben hat. 

Ich arbeite im Baugewerbe, aber seit Beginn der [Wirtschafts-]Krise ist alles stillgelegt.

Abbas, der früher auf Baustellen gearbeitet hat

Unsere Hilfe im Libanon

Seit Oktober haben wir zehn Tonnen medizinischer Hilfsgüter in verschiedene Teile des Libanons gebracht. Unsere Teams unterstützen zwei Gesundheitszentren im Bezirk Nabatieh im Südlibanon und gewährleisten damit eine zusätzliche Versorgungsebene für die Vertriebenen. 

Medical mobile team in Nabatiyeh, south of Lebanon
MSF/Tracy Makhlouf
Ein Krankenpfleger von Ärzte ohne Grenzen misst den Blutdruck einer Patientin im Gesundheitszentrum in Nabatieh.

Gleichzeitig haben wir Krankenhauspersonal im Libanon geschult, um auf die Trauma-Notfallversorgung und den Umgang mit Massenanfällen von Verletzten vorbereitet zu sein. 

In nur drei Wochen wurden über hundert Mitarbeiter:innen in neun Krankenhäusern geschult, um die steigenden Anforderungen an die Gesundheitsversorgung zu bewältigen.

Hilfe für die palästinensischen Gebiete und die vom Konflikt betroffenen Nachbarländer

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