Ein Monat nach Wirbelsturm Chido

Im Dezember 2024 hat der Zyklon Chido schwere Schäden auf der Inselgruppe Mayotte und in Mosambik hinterlassen. Besonders betroffen ist die Provinz Cabo Delgado im Norden Mosambiks. Wir unterstützen die Überlebenden mit psychologischer Betreuung und helfen beim Wiederaufbau von Gesundheitseinrichtungen.

Abudo Chuado lebt mit seiner Frau und seinen drei Kindern in der Gemeinde Nanguasi in Cabo Delgado. Der Wirbelsturm hat sein Zuhause zerstört. Seitdem lebt die Familie in einem provisorischen Unterschlupf aus Stroh und Stöcken. 

Nach offiziellen Angaben hat der Sturm mehr als 120 Todesopfer gefordert und Zehntausende Häuser zerstört. Zudem wurden 116 Hektar Ackerland beschädigt. Mehr als 687.000 Menschen sind von den Folgen betroffen. Die Region war bereits zuvor durch bewaffnete Konflikte und die Klimakrise stark belastet.

„Die meiste Zeit bin ich traurig. Nicht zu wissen, wo wir etwas zu essen herbekommen, und die Ungewissheit über morgen machen mich machtlos“, berichtet Abudo. Er leidet unter Albträumen, ähnlich wie viele andere Menschen in Mecufi, die Angehörige und Besitz verloren haben. Häufige Beschwerden sind Kopfschmerzen und Schlafstörungen.

Seit Ende Dezember haben unsere Teams in mehreren Gemeinden Maßnahmen zur Förderung der psychischen Gesundheit durchgeführt.

Der Wirbelsturm hat 52 Gesundheitseinrichtungen beschädigt. Dächer, Equipment und Medikamente wurden zerstört. Wir helfen beim Wiederaufbau des Mecufi-Gesundheitszentrums. Wir haben bereits Notfallausrüstung geliefert, Wassersysteme installiert und Reparaturen durchgeführt.

Zwischen dem 30. Dezember und dem 5. Januar wurden hier 845 ambulante Untersuchungen durchgeführt. 145 Patient:innen wurden wegen Durchfallerkrankungen, 68 wegen Malaria behandelt. 

Diese Krankheiten treten nach Klimakatastrophen häufig auf, da stehende Gewässer die Ausbreitung von Mücken begünstigen und der Zugang zu sauberem Trinkwasser fehlt. 

Naturkatastrophen wie Wirbelstürme und Überschwemmungen nehmen in Mosambik zu. Chido ist nur der jüngste von mehreren verheerenden Zyklonen. 2019 haben zwei Wirbelstürme das Land innerhalb weniger Wochen getroffen. 2023 hat Zyklon Freddy langanhaltende Verwüstungen gebracht und hat zu Choleraausbrüchen geführt.

Gleichzeitig dauern die bewaffneten Auseinandersetzungen in Cabo Delgado an. Seit 2017 wurden mehr als 570.000 Menschen vertrieben.

„Integrierte Maßnahmen, die sowohl das körperliche als auch das psychische Wohl der Betroffenen berücksichtigen, sind entscheidend für die Erholung und den Wiederaufbau“, betont Luisa Suárez, medizinische Koordinatorin.

Wir sind seit 2019 in Cabo Delgado tätig und unterstützen die Bevölkerung in den Bezirken Palma, Mocímboa da Praia, Mueda, Muidumbe und Nangade.