Die aktuelle Situation in Haiti

Die Situation in Haiti hat sich drastisch verschlechtert. Grund dafür sind gewaltsame Ausschreitungen seit Anfang März 2024, nachdem die Regierung die Parlamentswahlen verschieben möchte. Um auf den Ausbruch von Gewalt zu reagieren, wurde der Notstand ausgerufen. 

Wir arbeiten an der Grenze unserer Kapazität. Wir befürchten, dass uns die Medikamente und medizinischen Hilfsgüter ausgehen, die wir dringend benötigen.

Mumuza Muhindo Musubaho, Landeskoordinator von Ärzte ohne Grenzen in Haiti

Die Hauptstadt Port-au-Prince und andere Gebiete leiden unter regelmäßigen Straßenschlachten, Entführungen und Gewalt. Die aktuellen Unruhen verstärken eine bestehende Krise, die seit der Ermordung des ehemaligen Präsidenten Jovenel Moïse im Jahr 2021 das Land erschüttert. Die Versorgung mit medizinischen Hilfsgütern ist schwierig, da der Hafen nur schwer zugänglich ist und Zollverfahren verzögert werden.

Unsere Teams haben die medizinische Hilfe in der Hauptstadt Port-au-Prince ausgebaut, weil die Zahl der Verletzten stark angestiegen ist. Besonders besorgniserregend ist die Lage im Krankenhaus in Tabarre, das wir betreiben. Es verfügt über 50 Betten für Trauma- und Verbrennungspatient:innen. Dennoch sind diese immer wieder überbelegt, weshalb wir die Bettenkapazität dringend erhöhen mussten.

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So helfen wir in Haiti

37.600

Notfall-Behandlungen

9.980

Behandlungen von Überlebenden

von physischer und sexualisierter Gewalt

1.420

Geburten begleitet

Medizinische Versorgung und Nothilfe

Unsere Teams helfen in Port-au-Prince und anderen Gebieten Haitis weiterhin den Menschen. Wir behandeln Patient:innen mit Traumata, Verbrennungen und Überlebende von sexualisierter Gewalt sowie Neugeborene.

Wir betreiben Krankenhäuser in Tabarre und Cité Soleil, eine Klinik für Überlebende von sexualisierter Gewalt und reproduktive Gesundheit in Delmas und ein Notfall- und Stabilisierungszentrum in Turgeau. Zudem unterstützen wir Gesundheitszentren und betreiben mobile Kliniken in besonders betroffenen Vierteln wie Brooklyn, Bel Air und Delmas 4.

Hilfe für Überlebende von Gewalt

Haiti ist von schwerer Gewalt geprägt. Täglich behandeln wir Menschen mit Schuss- und Messerwunden. Die unsichere Lage zwingt uns dazu, Aktivitäten auszusetzen. Im Dezember 2023 wurde das Notfallzentrum in Turgeau auf unbestimmte Zeit geschlossen, nachdem ein Patient entführt und getötet wurde.

Sexualisierte und geschlechtsspezifische Gewalt ist ein weit verbreitetes Problem in Haiti. Wir betreiben zwei Kliniken in Port-au-Prince und Gonaïves, die Überlebende von sexualisierter Gewalt medizinisch sowie psychologisch betreuen. Eine kostenlose Telefon-Hotline bietet zudem psychologische Unterstützung und Überweisungen an Gesundheitszentren.

Mutter-Kind Gesundheit

Die medizinische Versorgung von Müttern und Neugeborenen ist in Haiti stark eingeschränkt. Das führt zu einer hohen Mütter-Sterblichkeitsrate. Wir eröffnen daher ein Krankenhaus für Mütter- und Neugeborenenversorgung in Port-à-Piment. Unsere Teams bauen das Krankenhaus wieder auf und modernisieren es: So können wir Operationen für geburtshilfliche Komplikationen sowie Früh- und Neugeborenenversorgung anbieten. Der Zugang zu medizinischer Versorgung bleibt jedoch in vielen Teilen des Landes begrenzt.

Maternity in Port à Piment, Haiti. February 2023
Alexandre Marcou/MSF
Ein Neugeborenes liegt neben seiner Mutter in unserer Klinik in Port-à-Piment.
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1991

Beginn der Arbeit

49,6

Mio. EUR

Ausgaben (Vorjahr)

1968

Einsatz­kräfte

Ländervergleich Österreich & Haiti

AT
HT
83.80
66.20

Lebens­erwartung Frauen

in Jahren

Quelle: WHO, data.worldbank.org

AT
HT
79.40
61.80

Lebens­erwartung Männer

in Jahren

Quelle: WHO, data.worldbank.org

AT
HT
3.00
47.00

Säuglings­sterblichkeit

je 1000 Geburten

Quelle: WHO, data.worldbank.org

AT
HT
5.20
0.20

Ärzt:innen

je 1000 Einwohner­:innen

Quelle: WHO, data.worldbank.org

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