Unsere Hilfe in Brasilien

Mit über 8,5 Millionen Quadratkilometern ist Brasilien das flächenmäßig fünftgrößte Land der Welt. Die 211 Millionen Menschen starke Bevölkerung ist mit Naturkatastrophen wie Überschwemmungen und Erdbeben konfrontiert. Aus dem angrenzenden Venezuela flüchten Menschen vor der Wirtschaftssituation nach Brasilien; sie benötigen dringend humanitäre Hilfe.

In Brasilien kümmern wir uns um schwer erreichbare Gemeinden: Die Menschen sind von medizinischer Versorgung abgeschnitten. Denn das Gelände ist unwegsam und es herrscht ein Mangel an Gesundheitspersonal. Besonders im Bundesstaat Roraima und im Land der Yanomami gibt es erhebliche gesundheitliche Herausforderungen.

Im Bundesstaat Roraima, speziell im Land der Yanomami (Region Auaris), bieten wir allgemeine Gesundheitsversorgung und Malaria-Behandlungen an. In der Hauptstadt Boa Vista unterstützen wir ein Gesundheitszentrum für die Yanomami. Seit 2023 herrscht im Land der Yanomami eine gesundheitliche Notlage, die durch Umweltzerstörungen verursacht wird. Traditionelle Fischereigebiete sind beschädigt, was zur Ernährungsunsicherheit führt. Die Landschaft ist durch Löcher, die sich mit Regenwasser füllen, ein idealer Brutplatz für Moskitos geworden: Das fördert die Ausbreitung von Malaria.

Im nördlichen Bundesstaat Pará starten wir ein neues Projekt: Die Stadt Portel am Amazonas ist 16 Bootsstunden von der Hauptstadt Belém entfernt. Wir unterstützen dort Menschen, die kaum Zugang zu medizinischer Versorgung haben. In Zusammenarbeit mit den lokalen Behörden bieten wir Zugang zu sexuellen und reproduktiven Gesundheitsdiensten, allgemeiner und psychischer Gesundheitsversorgung und unterstützen Überlebende von sexualisierter Gewalt.

Im Taquari-Tal im Bundesstaat Rio Grande do Sul kommt es 2023 zu schweren Überschwemmungen. Wir leisten sofort Nothilfe. Für etwa drei Monate schulen wir lokale Psycholog:innen sowie Mitarbeiter:innen aus den Bereichen Gesundheit, Bildung und Sozialhilfe. Zusätzlich verteilen wir Hygienekits und führen Gesundheitsförderungsmaßnahmen für Menschen durch, die in Notunterkünfte umziehen mussten.

Zum Jahresende 2023 beenden wir unsere Aktivitäten zur Unterstützung venezolanischer Migrant:innen in Roraima. Mehr als fünf Jahre haben wir medizinische und psychologische Gesundheitsdienste in Boa Vista und Pacaraima, an der venezolanischen Grenze, bereitgestellt.