Kämpfe in Somalia: Krankenhaus in Belet Weyne von Granate getroffen, Hilfseinsatz von Ärzte ohne Grenzen geht weiter

15.01.2010
Hilfseinsatz von Ärzte ohne Grenzen geht weiter

Wien, 15.01.2010 – Die Kämpfe in den somalischen Regionen Hiraan und Galgadud halten an. Ärzte ohne Grenzen unterstützt weiterhin die Krankenhäuser in den Orten Guri El und Belet Weyne, in denen zwischen dem 10. und 12. Jänner 2010  111 Verwundete eingeliefert wurden. Zwei Mitarbeiter der medizinischen Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen wurden verletzt, als das Krankenhaus in Belet Weyne am 12. Jänner von einer Granate getroffen wurde.

„Mehr als 200 somalische Mitarbeiter arbeiten rund um die Uhr in den Krankenhäusern in Guri El und Belet Weyne, um trotz der anhaltenden Gefahr medizinische Hilfe zu leisten“, sagt der Österreicher Andreas Papp, Landeskoordinator von Ärzte ohne Grenzen für Somalia in Nairobi. „Am 12. Jänner sind zwei Kollegen verwundet worden, als auf dem Krankenhausgelände in Belet Weyne eine Granate explodierte. Glücklicherweise sind die Verletzungen nicht so schwer, wir fordern die Kombattanten jedoch zum wiederholten Male auf, Gesundheitseinrichtungen, Patienten und medizinisches Personal zu respektieren. Außerdem appellieren wir, es Ärzte ohne Grenzen zu ermöglichen, dringend benötigtes medizinisches Material auf dem Luft- und Landweg in das Land bringen zu können.“

Ärzte ohne Grenzen ist eine der wenigen Organisationen, die in Somalia kostenlose chirurgische Hilfe und medizinische Nothilfe leistet. Die Mitarbeiter behandeln alle Menschen, ungeachtet ihrer ethnischen Herkunft oder ihrer politischen, militärischen und religiösen Überzeugungen. Sie können dabei aber nicht ihr eigenes Leben aufs Spiel setzen.

Tausende Menschen mussten nach den letzten Auseinandersetzungen aus der Stadt Belet Weyne fliehen.

Ärzte ohne Grenzen arbeitet seit dem Jahr 1991 in Somalia. In Belet Weyne betreibt Ärzte ohne Grenzen ein Krankenhaus mit 120 Betten und versorgt damit die 280.000 Bewohner der Region Hiraan mit kostenloser chirurgischer Hilfe. In Galgadud betreibt Ärzte ohne Grenzen das 80 Betten umfassende Istralin Krankenhaus, eine Klinik im Ort Dhusa Mareb und einen Gesundheitsposten im Ort Hinder.

Ärzte ohne Grenzen bietet zudem kostenlose Gesundheitsversorgung in den Regionen Banadir Bay, Lower Juba, Middle Shabelle und Mudug. Mehr als 1.500 somalische Mitarbeiter, die von rund 90 Mitarbeitern in Nairobi unterstützt werden, leisten medizinische Grundversorgung, chirurgische Hilfe sowie die Behandlung von Mangelernährung und die Versorgung mit Wasser und anderen Hilfsgütern für Vertriebene.