Niger liegt in Westafrika und grenzt im Norden an Algerien und Libyen, im Osten an Tschad, im Süden an Nigeria und Benin, sowie im Westen an Burkina Faso und Mali. Mit einer Bevölkerung von etwa 25 Millionen Menschen ist Niger ethnisch vielfältig, wobei die größten Gruppen die Hausa, Zarma-Songhai, Tuareg und Fulani sind. Die Amtssprache ist Französisch, und es gibt mehrere nationale Sprachen, darunter Hausa und Zarma.

Der Niger liegt am südlichen Rand der Sahara und ist Teil der Sahelzone. Diese Region ist besonders stark von multiplen Krisen betroffen. Ein Problem ist unter anderem die extreme Trockenheit, die sich durch die aktuelle Klimakrise weiter verschärft. Insbesondere zwischen Mai und September kämpfen die Menschen regelmäßig mit saisonal bedingter Dürre und Nahrungsmittelknappheit. Zusätzlich leiden sie seit Jahren unter den Folgen gewaltsamer Zusammenstöße zwischen bewaffneten Gruppen, wodurch es zu Vertreibungen kommt. Niger ist auch ein Transitland für Menschen, die aus Libyen fliehen.

Außerdem werden immer wieder Migrant:innen von Algerien aus in das Niemandsland der Grenzregion zu Niger illegal abgeschoben. Um die Gesundheitsversorgung dieser besonders vulnerablen Menschen, aber auch der Bevölkerung im Allgemeinen zu unterstützen, bieten wir in vielen Teilen des Landes integrierte Gesundheitsprogramme an. Unter unseren Patient:innen sind auch sehr viele Kinder. Wir arbeiten in den Gemeinden vielfach mit dem dortigen Gesundheitspersonal zusammen.

Ein Fokus unserer Arbeit im südlichen Niger liegt auf der Behandlung von Malaria und Mangelernährung. Insbesondere zwischen Juni und November - während der Regenzeit - kommt es zu einem sprunghaften Anstieg von Malariainfektionen. Zur gleichen Zeit müssen wir auch vermehrt mangelernährte Kinder in unseren Einrichtungen behandeln. 

Bereits seit 2005 arbeiten wir mit dem nigrischen Gesundheitsministerium zusammen, um Kinder gegen Malaria zu impfen und mittels Screenings auf Mangelernährung zu testen. Um die Zahl der Patient:innen mit Komplikationen zu reduzieren, konzentrieren wir uns weiterhin auf die Entwicklung präventiver und dezentralisierter Ansätze. Wir schulen nigrische Gesundheitsberater:innen, damit sie unkomplizierte Malariafälle testen und behandeln, Ernährungsscreenings vornehmen und leichte Durchfallerkrankungen bei Kindern behandeln können.  

Niger hat in den vergangenen zehn Jahren bemerkenswerte Fortschritte bei der Senkung der Sterblichkeitsrate von Kindern unter fünf Jahren gemacht, aber Mangelernährung und Malaria - die Hauptursachen für den Tod von Kindern - sind weiterhin weit verbreitet.

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1985

Beginn der Arbeit

Ländervergleich Österreich & Niger

AT
NE
83.80
63.62

Lebens­erwartung Frauen

in Jahren

Quelle: WHO, data.worldbank.org

AT
NE
79.40
61.28

Lebens­erwartung Männer

in Jahren

Quelle: WHO, data.worldbank.org

AT
NE
3.00
46.70

Säuglings­sterblichkeit

je 1000 Geburten

Quelle: WHO, data.worldbank.org

AT
NE
5.20
0.04

Ärzt:innen

je 1000 Einwohner­:innen

Quelle: WHO, data.worldbank.org

Sie durchsuchten uns und zogen uns die Unterwäsche aus – das war erniedrigend. Ich hatte 2.500 Euro bei mir, und die Beamten nahmen alles mit. Sie schlugen mich so brutal, dass ich ins Krankenhaus musste. 

 

Traoré va Madou, Geflüchteter in Assamaka (Agadaz), Niger

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