Willkommen in Uganda

Kommentar von Tanja Rau
17.07.2013

Unvorstellbar...

Ich suche nach einem passenden Wort wie ich hier empfangen wurde. Vor 3 Wochen trat ich meinen Einsatz in Uganda mit Ärzte ohne Grenzen an.

Tanja Rau in Uganda

Patient in der Klinik in Arua im Nordosten von Uganda. © Tanja Rau/MSF

Ich bin hier in Arua im Nordwesten des Landes als Tuberkuloseärztin. Anhand meiner Tätigkeitsbeschreibung konnte ich mir im Vorfeld schon Gedanken machen, was mich hier alles erwarten wird. Als ich dann ankam wurde ich überwältigt. Die Motivation und das Streben nach Idealismus meiner Mitarbeiter, die Freundlichkeit der Bevölkerung und meine lange Reise durch das traumhaft schöne Land haben mir den Atem genommen.

Ich wurde mit offenen Armen herzlich willkommen geheißen. Es ist ein sehr großes Projekt mit seinen Untereinheiten. Ärzte ohne Grenzen ist seit den 80er Jahren in Uganda um gegen HIV/Aids zu kämpfen. Neben der Aids-Klinik wurden hier in Arua auch eine MutterKindKlinik, ein Ernährungsprogramm und vieles mehr aufgebaut. Nun ist es an der Zeit, alles dem Gesundheitsministerium zu übergeben.

Tanja Rau in Uganda

Röntgen-Aufnahme in der Tuberkulose-Klinik. © Tanja Rau/MSF

Meine Aufgabe als Tuberkuloseärztin ist es, Lösungen für die Tuberkulose-Klinik zu finden. Etliche Pläne konnten schon Monate zuvor durchgesetzt werden, jedoch ist noch eine Menge weiterer Arbeit nötig, da unter den jetzigen Bedingungen keine passende Fürsorge für Tuberkulose-Patienten gewährleistet werden kann. Derzeit bin ich in der Orientierungsphase und arbeite täglich in der Klinik. Meine Aufgaben sind neben Patienten zu therapieren vor allem strukturgebender Natur. Um auf meinen Anfang zurückzukommen: Es ist unvorstellbar in welch später Krankheitsphase unter für uns unüberwindbaren Umständen Patienten von weit her zu uns reisen und auf Hilfe hoffen. Für etliche ist dieser Weg leider vergebens. Ungefähr ein Drittel der aufgenommenen Patienten versterben in unserem Isolationstrakt. Es stellt sich die Frage, wie wir früher eingreifen können und was für das Land durchführbar ist. Den Spagat zwischen den medizinischen Vorgaben und finanziellen Möglichkeiten des Landes zu schaffen ist eine sehr heikle und schwierige Aufgabe.

Mit so einem motivierten Team freue ich mich jedoch schon auf meine nächsten 8 Monate!

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19.08.2013
14:28
Tanja Rau

hey Petra, ich dank dir! wünsche dir auch alles gute!! Tanja

22.07.2013
10:58
Ing. Wilhelm Rau

Liebe Tanja.
ich muss das nützen. um auch einmal in einem Blog zu schreiben.(Ist ja sonst nicht so meine Art) Wir wünschen dir mit deinem Projekt viel Erfolg und sind überzeugt, dass du es schaffst. du bist ja eine Kämpferin. Liebe Grüße von uns allen. Mama und Papa

12.08.2013
17:31
Tanja Rau

Liebe Mama, lieber Papa, durch eure Erziehung, eure Lebenseinstellung, eure Kraft mich fuer Soziales zu motivieren, eure Geduld, eure Weisheit und nicht zuletzt durch eure unfassbare Liebe kann ich hier wichtige Arbeit leisten. Den Mut, den ihr mir mitgegeben habt, die Ausdauer und eure stetigen Zusprueche erleichtern das Abenteuer unheimlich. Tausend Dank! Eure Tanja

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