Südsudan: Die Überwindung des Traumas

22.02.2011
Ärzte ohne Grenzen betreut die Gewaltopfer bewaffneter Rebellen.
Sudan 2011
Spencer Platt/Getty Images
Yambio, Sudan, 13.01.2011: Simba, 14 Jahre alt, ist eines von Tausenden Kindern, das von der bewaffneten Rebellengruppe Lord's Resistance Army (LRA) entführt worden war. Heute wird Simba von Ärzte ohne Grenzen betreut.

Gespannt verfolgt die ganze Welt die Entwicklungen im Sudan nach der Bekanntgabe der Ergebnisse des Referendums über die Unabhängigkeit des Südsudan. Währenddessen leben die Menschen in diesem Teil des Landes immer noch in einem Klima der Angst und Gefahr, die Situation für die ohnehin sehr verletzliche Bevölkerung verschlimmert sich. Ärzte ohne Grenzen leistet weiter medizinische Hilfe in Yambio (Bundesstaat West-Äquatoria) für Menschen, die Opfer der Gewalt der ugandischen Rebellengruppe Lord’s Resistance Army (LRA) geworden sind.

Sudan Fotoreportage 2011
Kate Geraghty
Yambio, Sudan,
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Yambio, Sudan, 16.11.2010: Im Bundesstaat West-Äquatoria leben Tausende Menschen noch immer in Angst vor Angriffen der Rebellengruppe Lord’s Resistance Army (LRA). Mit Ende August 2010 sind es geschätzte 116.000 Menschen, die aufgrund der Gewalttätigkeiten dieser Gruppe vertrieben wurden.
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Yambio, Sudan, 16.11.2010: Die Teams von Ärzte ohne Grenzen helfen intern Vertriebenen und Flüchtlingen aus der Demokratischen Republik Kongo und der Zentralafrikanischen Republik, die Opfer von Gewalt geworden sind. Unter ihnen: Kinder, die entführt wurden und Überlebende sexueller Gewalt. Ziel ist es, den Menschen dabei zu helfen, diese Erlebnisse zu bewältigen.
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Yambio, Sudan, 17.11.2010: Juliana Bingo wurde von der LRA entführt und war drei Jahre in Gefangenschaft bevor sie gerettet wurde. Während dieser Zeit gebar sie einen Sohn.
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Naakiri, Sudan, 17.11.2010: Therapeut Justin Bazume von Ärzte ohne Grenzen bei einer Beratungssitzung mit Witwen und Witwern im Dorf Naakiri. „Die meisten Menschen hier haben viel Schlimmes erlebt und leiden an unzähligen Traumata und Kummer. Sie sind durcheinander und vom Leben frustriert. Manchen wurde Gewalt angetan, manche wurden entführt, manche haben Familienmitglieder verloren und wiederum andere mussten erleben, wie ihr Hab und Gut zerstört wurde.“
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Makpandu, Sudan, 17.11.2010: Viele Frauen haben bei Angriffen ihre Ehemänner verloren. Witwen nehmen an den einstündigen Beratungssitzungen teil und können dort ihre Erlebnisse teilen. Auch sie haben viel Traumatisches erlebt und besprechen miteinander, wie sie ihre Probleme und Schwierigkeiten meistern können. Makpandu Flüchtlingscamp, West-Äquatoria, Südsudan.
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Makpandu, Sudan, 18.11.2010: Auch die Witwen Ngbitimo Mbula und Letina Ani Kodie nehmen an Beratungssitzungen im Flüchtlingscamp Makpandu teil. Die Frauen tun ihr Möglichstes, um einander zu helfen und zu unterstützen. „Als weitere Bewältigungsstrategie empfehlen wir auch etwas sehr Einfaches: Einen Spaziergang unternehmen und die Natur betrachten, die Schönheit der Blumen genießen, die Insekten dabei beobachten, wie sie miteinander interagieren und sich bewegen. Die Natur macht es möglich, dass die Menschen wieder eine Zukunft, einen Hoffnungsschimmer sehen.“
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Yambio, Sudan, 18.11.2010
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Naakiri, Sudan, 17.11.2010: Ärzte ohne Grenzen besucht die Menschen auch in ihren Dörfern, um ihnen zu helfen. Familien, die unter der Gewalt der LRA zu leiden hatten, kommen im Dorf Naakiri in West-Äquatoria zusammen, um ihre Erlebnisse zu teilen.
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Makpandu, Sudan, 18.11.2010: Intern Vertriebene und Flüchtlinge aus der Demokratischen Republik Kongo und der Zentralafrikanischen Republik stellen sich im Flüchtlingscamp Makpandu in West-Äquatoria zur Essensausgabe an.
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Makpandu, Sudan, 18.11.2010: Der 40 Jahre alte John Takido (links) und der 29-jährige Anibati Dieudonne (rechts) aus Obo in der Zentralafrikanischen Republik flohen zusammen auf ihren Fahrrädern vor Angriffen der Lord’s Resistance Army. Ein Monat waren sie auf ihren Fahrrädern unterwegs in die Freiheit. Jetzt leben sie im Flüchtlingscamp Makpandu im Südsudan.
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Yambio, Sudan, 17.11.2010: „Viele Kinder leiden ebenfalls unter schweren traumatischen Folgen. Manche von ihnen ziehen sich zurück aus Schul- und sozialen Aktivitäten, manche reagieren sogar aggressiv. Einige geben sich selbst die Schuld und glauben, sie wären diejenigen die ihren Eltern Leid zugefügt hätten. Wir haben mit Kindern gesprochen, die sogar glauben, sie seien der Grund für die Angriffe der LRA. Deswegen organisieren wir Spiele, gemeinsame Aktivitäten und das Erzählen von Geschichten für die Kinder. Das hilft ihnen, sich von dem Erlebten zu lösen“, erklärt Justin Bazume.
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Yambio, Sudan, 17.11.2010: „Wir dürfen nicht vergessen, dass es in diesem Land auch immer wieder zu Krankheitsausbrüchen und medizinischen Notfällen kommt. Es ist sehr wahrscheinlich, dass auch in diesem Jahr, so wie in den vorangegangenen, Krankheiten wie Cholera, Meningitis und Masern ausbrechen werden“, sagt Terri Morris, Einsatzleiterin von Ärzte ohne Grenzen im Südsudan.
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Berezawa, Sudan, 17.11.2010: Vertriebenencamp Berezawa in West-Äquatoria, Südsudan.
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Berezawa, Sudan, 17.11.2010: Die intern vertriebene 24-jährige Sudanesin Debra Ezikie ist mit ihrem ersten Kind schwanger. Sie lebt im Familien-Tukul, dem traditionellen Rundhaus, im Vertriebenencamp Berezawa in West-Äquatoria, Südsudan. Auch Debra ist wie viele Andere im Camp vor der Gewalt der Lord’s Resistance Army geflohen.
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Yambio, Sudan, 12.11.2010: Der Arzt Rodrigo Sarmiento und der Krankenpfleger Daniel von Ärzte ohne Grenzen untersuchen den Zustand eines kranken Kindes im Krankenhaus in Yambio, West-Äquatoria, Südsudan.
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Yambio, Sudan, 17.11.2010: Die 33-jährige Justina Animbugbe mit ihrem neugeborenen Baby, ihrem sechsten Kind, im Krankenhaus in Yambio, West-Äquatoria, Südsudan.
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Yambio, Sudan, 16.11.2010
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Yambio, Sudan, 18.11.2010: „Wie in den meisten Teilen des Südsudans hat die Bevölkerung hier nur sehr eingeschränkten Zugang zu medizinischer Versorgung. Deswegen ist es wichtig, dass Ärzte ohne Grenzen in dieser Region weiter arbeitet“, erklärt Terri Morris.