Jahresrückblick 2012 in Bildern

16.01.2013
Eine Rückschau auf einige herausragende Hilfseinsätze des Jahres 2012 in 12 anschaulichen Fotos
Syrien 2012
Nicole Tung
Syrien, 11.06.2012

Gewalt in Somalia, Geburtshilfe in Afghanistan, hunderttausende Menschen aus Mali und dem Sudan auf der Flucht, Choleraausbrüche in Haiti und Guinea, finanzieller Rückzug von Geberländern mit unabsehbaren medizinischen Folgen, der anhaltende Konflikt in Syrien, das Aufflammen der Krise in der Demokratischen Republik Kongo – dies ist ein kleiner Auszug aus den humanitären Krisen, die die Teams von Ärzte ohne Grenzen im Jahr 2012 beschäftigten.

Eine Fotoreportage in 12 Bildern, die stellvertretend für die Arbeit von Ärzte ohne Grenzen in den vergangenen 12 Monaten stehen.

Deckblatt Suedsudan 122783
14.08.2012
1Somalia 2012
Yann Libessart/MSF
Mogadischu, Somalia, 27.09.2011: Jänner | Gewalt in Somalia Das Jahr 2012 beginnt für Ärzte ohne Grenzen mit einem traurigen Ereignis: Zwei Mitarbeiter der Organisation, Philippe Havet und Andrias Karel Keiluhu, werden am 29.12.2011 während ihres Nothilfe-Einsatzes in Mogadischu erschossen. Schon drei Monate zuvor waren im kenianischen Flüchtlingslager in Dadaab die beiden Ärzte ohne Grenzen-Mitarbeiterinnen Montserrat Serra und Blanca Thiebaut entführt worden. Sie hatten sich dort im Rahmen eines Nothilfe-Einsatzes um somalische Flüchtlinge gekümmert. Ärzte ohne Grenzen sieht sich gezwungen, die Arbeit in einigen Projekten in Somalia auszusetzen.
2Myanmar 2012
Greg Constantine
Yangon, Myanmar (Burma), 26.01.2012: Februar | HIV/Aids und Tuberkulose in Myanmar Durch den Rückzug der Gelder der Geberländer verschlechtert sich in Myanmar die ohnehin angespannte Lage von HIV/Aids- und Tuberkulose-Patienten und -Patientinnen. Pro Jahr sterben im Land zwischen 15.000 und 20.000 Aids-Kranke, weil sie keinen Zugang zu anti-retroviralen Medikamenten haben. Zudem gehört Myanmar zu den Ländern mit der höchsten Rate an multi-resistenter Tuberkulose. Ärzte ohne Grenzen veröffentlicht den Bericht „Lives in the Balance“ und fordert sofortige Maßnahmen der Geberländer.
3Afghanistan 2012
Hilde Cortier/MSF
Khost, Afghanistan, 09.03.2012: März | Eröffnung einer Geburtsklinik in Afghanistan Ärzte ohne Grenzen eröffnet eine Geburtsklinik im Osten Afghanistans, da der Bedarf an medizinischer Hilfe in diesem Bereich sehr groß ist. Das Krankenhaus mit 56 Betten ist die erste Geburtsklinik in der Region. Es verfügt über einen Kreißsaal, über einen Operationssaal für Kaiserschnitte und Notoperationen sowie über stationäre Abteilungen für Schwangere und Mütter nach der Geburt. Nach einem Anschlag im April muss Ärzte ohne Grenzen die Aktivitäten einstellen, kann das Krankenhaus aber Anfang des Jahres 2013 wieder öffnen.
4Mauretanien 2012
Lynsey Addario/VII
Mberra, Mauretanien, 17.07.2012: April | Mali: Hunderttausende Menschen auf der Flucht Politische Auseinandersetzungen im westafrikanischen Mali führen dazu, dass hunderttausende Menschen fliehen müssen. Viele suchen Zuflucht in den benachbarten Ländern der Sahelzone, ohne Hoffnung bald in ihre Heimat zurückkehren zu können. Ärzte ohne Grenzen versorgt malische Flüchtlinge in Mauretanien, Niger und Burkina Faso - Orte, an denen die Bevölkerung durch die Nahrungsunsicherheit in der Region schon geschwächt ist. Ärzte ohne Grenzen reagiert deshalb auf die wachsenden humanitären Bedürfnisse und unterstützt auch die lokale Bevölkerung der betroffenen Länder.
5Haiti 2012
Mathieu Fortoul/MSF
Port-au-Prince, Haiti, 25.06.2012: Mai | In Haiti steigt die Zahl der Cholerafälle Während die Zahl der Cholera-Fälle wegen der einsetzenden Regenzeit in Haiti wieder ansteigt, ist das Land nicht ausreichend darauf vorbereitet, die tödliche Krankheit zu bekämpfen. Der Großteil der Menschen in Haiti hat keinen Zugang zu Latrinen, der Zugang zu sauberem Wasser ist eine tägliche Herausforderung. Nach wie vor leben eine halbe Million Überlebende des Erdbebens vom Jänner 2010 in Lagern. Seit dem Auftreten der ersten Cholera-Fälle im Oktober 2010 sind mehr als 500.000 Haitianer und Haitianerinnen erkrankt – etwa fünf Prozent der Bevölkerung – und mehr als 7.000 gestorben.
6Guinea 2012
David Di Lorenzo/MSF
Tougnifili, Guinea, 30.05.2012: Juni | Impfkampagne in Guinea Innerhalb weniger Wochen impfen die Teams von Ärzte ohne Grenzen in Guinea in der Region Boffa, 150 Kilometer nördlich der Hauptstadt Conakry, 117.000 Menschen gegen Cholera. Es handelt sich dabei um eine Schluckimpfung, die in zwei Dosen eingenommen wird. Zum ersten Mal wird in Afrika eine Bevölkerungsgruppe nach Ausbruch einer Epidemie auf diese Weise geschützt. Diese Impf-Aktion könnte wegweisend sein und weltweit zu einer Verbesserung bei der Bekämpfung von Cholera-Epidemien führen.
7Uganda 2012
Agus Morales/MSF
Kigaditown, Uganda, 31.07.2012: Juli | Uganda: Ausbruch der Ebola In Uganda bricht zum ersten Mal seit fünf Jahren die hochansteckende, lebensbedrohliche Infektionskrankheit Ebola aus. Ein Notfall-Team von Ärzte ohne Grenzen identifiziert und versorgt infizierte Menschen und kämpft gegen die Ausbreitung des Virus.
8Suedsudan 2012
John Stanmeyer/VII
Yida, Südsudan, 01.08.2012: August | Flüchtlingskatastrophe im Südsudan Mehr als 170.000 Flüchtlinge haben bis August den beschwerlichen Weg über die Grenze auf sich genommen, um vor dem Konflikt und der Nahrungsmittelunsicherheit in den sudanesischen Bundesstaaten Blue Nile und Süd-Kordofan zu fliehen. Viele von ihnen haben die Flüchtlingslager im Südsudan in extrem geschwächtem und verletzbarem Zustand erreicht. Besonders in den Lagern Yida und Batil sind die Lebensbedingungen im Sommer äußerst schlecht, die gesundheitlichen Auswirkungen verheerend.
9Syrien 2012
Nicole Tung
Syrien, 11.06.2012: September | Gewalt in Syrien Während sich der Konflikt in Syrien dramatisch zuspitzt, liefert Ärzte ohne Grenzen humanitäre Hilfsgüter und medizinisches Material an den syrisch-arabischen Roten Halbmond in Damaskus. Ärzte ohne Grenzen arbeitet seit dem Sommer auf syrischem Boden und versucht, humanitäre Hilfe für die vom Konflikt betroffenen Menschen zu leisten. So wurden einige Notfallkliniken eingerichtet, in die Verletzte aufgenommen und operiert werden können. Ärzte ohne Grenzen betreut darüber hinaus syrische Flüchtlinge in den Nachbarländern.
10Leben auf der Flucht 2012
Florian Lems/MSF
Wien, Österreich, 05.10.2012: Oktober | Ein Flüchtlingslager mitten in der Stadt Über 15.000 Menschen besuchen vom 26. 09.2012 bis zum 07.10.2012 unsere Wanderausstellung „Leben auf der Flucht“ am Wiener Karlsplatz. Für die interaktive Ausstellung wurde ein Flüchtlingslager aus zehn Zelten nachgebaut. Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen von Ärzte ohne Grenzen machen kostenlose Führungen durch das Lager und schildern den Alltag von Flüchtlingen sowie den medizinischen Einsatz der Organisation. Begleitet wird die Ausstellung vom Rahmenprogramm „Lange Woche der Flucht“.
11DRC 2012
Sven Torfinn
Goma, Demokr. Republik Kongo, 29.11.2012: November | Humanitäre Krise in der Demokr. Republik Kongo Die ohnehin prekäre humanitäre Lage im Osten der Demokratischen Republik Kongo verschlechtert sich weiter, nachdem die Grenzstadt Goma von Rebellen eingenommen und hunderte Menschen verletzt und tausende vertrieben wurden. Die Teams von Ärzte ohne Grenzen reagieren rasch mit Nothilfemaßnahmen, um den Opfern der Gewalt und den neu vertriebenen Menschen rund um Goma zu Hilfe zu kommen. Insgesamt leben mehr als 100.000 Menschen derzeit unter schwierigsten Bedingungen in der Region um Goma.
12Honduras 2012
Kadir Van Lohuizen/NOOR
Tegucigalpa, Honduras, 20.09.2012: Dezember | „Urban Survivors“ Die honduranische Hauptstadt Tegucigalpa ist eine der gefährlichsten Städte der Welt. Die allgegenwärtige Gewalt hat schwerwiegende medizinische Folgen. Viele Gewaltopfer haben keinen Zugang zu medizinischer Notpflege. Um die gravierenden humanitären und medizinischen Missstände aufzuzeigen, die in Slums weltweit herrschen, hat Ärzte ohne Grenzen in Zusammenarbeit mit der Fotoagentur NOOR und Darjeeling Productions die Multimediakampagne „Urban Survivors“ (http://www.urbansurvivors.org) ins Leben gerufen.