Ebola: Mitarbeiterin von Ärzte ohne Grenzen aus Mali evakuiert

21.11.2014
Vorsichtsmaßnahme nach Zwischenfall - keine positive Ebola-Diagnose

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Die internationale medizinische Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen /Médecins Sans Frontières (MSF) bestätigt, dass eine internationale Mitarbeiterin – eine spanische Staatsbürgerin – aus Mali evakuiert wurde. Ihre Überstellung nach Spanien ist eine Vorsichtsmaßnahme, nachdem es zu einem Zwischenfall gekommen war.

Die spanische Mitarbeiterin war in der malischen Hauptstadt Bamako im Einsatz, als sie während der Betreuung eines Patienten mit bestätigter Ebola-Diagnose verletzt wurde. Die Kollegin zeigt derzeit keine Krankheitssymptome und wurde bisher nicht positiv auf Ebola getestet. Gemäß den Sicherheitsprotokollen von Ärzte ohne Grenzen wurde sie in einem Privatflugzeug in ein Behandlungszentrum in Madrid gebracht. Die Überstellung ist eine Vorsichtsmaßnahme, die mit einer Beobachtung über einen Zeitraum von drei Wochen einhergeht.

„Trotz unserer strikten Protokolle kann ein Risiko nie ganz ausgeschlossen werden. Doch wenn jemand einer Ansteckungsgefahr ausgesetzt war, ermöglicht die Evakuierung dem Betroffenen, im Krankheitsfall rasch isoliert und behandelt zu werden – und das in der Nähe seiner Angehörigen“, so Joan Tubau, Geschäftsführer der spanischen Sektion von Ärzte ohne Grenzen . „Wir hoffen, dass unsere Kollegin nicht betroffen ist; dass dieser Zwischenfall nur ein solcher bleibt und sie ihr Leben wie gewohnt fortsetzen kann. Wir bitten daher die Öffentlichkeit und die Medien, ihren Wunsch nach Anonymität zu berücksichtigen.“

Aus Gründen der medizinischen Schweigepflicht und zur Wahrung der Privatsphäre der Mitarbeiterin und ihrer Familie wird Ärzte ohne Grenzen zu diesem Zeitpunkt keine weitere Stellungnahme abgeben.

Ärzte ohne Grenzen hat den Ebola-Hilfseinsatz in Mali am 24. Oktober gestartet, nachdem in Kayes im Norden des Landes der erste Fall registriert worden war. Später wurden die Aktivitäten zur Eindämmung des Ausbruchs ausgeweitet sowie das Team verstärkt, als am 11. November ein Fall in der Hauptstadt Bamako bestätigt wurde.

Ärzte ohne Grenzen ist seit März 2014 in Westafrika zur Eindämmung der Ebola-Epidemie tätig. Derzeit arbeiten rund 3.400 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Organisation in der betroffenen Region, darunter rund 270 internationale Einsatzkräfte.