Jemen: Zerstörung von Flughäfen gefährdet lebenswichtige Hilfe

05.05.2015
Die schweren Schäden durch die jüngsten Angriffe auf die Flughäfen in Sanaa und Hodeida behindern die Lieferung dringend benötigter humanitärer Hilfsgüter und die Bewegungen der Helfer im Jemen.
Thomas Glass/ICRC
Severe damage was caused by recent Coalition attacks on airports in Sana’a and Hodeida, obstructing delivery of much needed humanitarian assistance and movement of humanitarian personnel. “Yemen depends almost completely on imports of food and medication especially for the treatment of chronic diseases”, says Cedric Schweizer who heads a team of 250 ICRC staff in Yemen. “Sana’a airport was an essential civilian infrastructure, and the main lifeline to supply essential humanitarian goods and services. The harsh restrictions on importations imposed by the Coalition for the past 6 weeks, added to the extreme fuel shortages, have made the daily lives of Yemenis unbearable, and their suffering immense”, Mr. Schweizer added.

Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) und Ärzte ohne Grenzen/Médecins Sans Frontières (MSF) sind äußerst besorgt über die schweren Schäden durch die jüngsten Angriffe auf die Flughäfen in Sanaa und Hodeida. Die Zerstörungen behindern die Lieferung dringend benötigter humanitärer Hilfsgüter und die Bewegungen humanitärer Helfer. Die beiden internationalen Hilfsorganisationen fordern ein Ende der Angriffe auf diese zentrale logistische Infrastruktur. Außerdem muss die zivile jemenitische Luftfahrtbehörde die Chance bekommen, die Flughäfen zu reparieren, so dass humanitäre Hilfe ins Land kommen kann.

„Der Jemen ist fast vollständig auf die Einfuhr von Lebensmitteln und Medikamenten angewiesen, vor allem für die Behandlung chronischer Krankheiten", sagt Cedric Schweizer, der im Jemen ein IKRK-Team mit 250 Mitarbeitern leitet. „Der Flughafen von Sanaa war ein wesentlicher Teil der zivilen Infrastruktur, und die wichtigste Lebensader für die notwendigsten humanitären Güter und Hilfsleistungen. Die harten Einfuhrbeschränkungen, die die Koalition in den vergangenen sechs Wochen verhängt hat, und der extreme Treibstoffmangel haben das tägliche Leben der Jemeniten unerträglich gemacht und ihr Leid immens", so Schweizer.

Alarmierende Folgen für Zivilbevölkerung

Die Zerstörung der zentralen logistischen Infrastruktur, einschließlich Flughäfen, Seehäfen, Brücken und Straßen, haben alarmierende Folgen für die Zivilbevölkerung. Die humanitäre Lage ist mittlerweile katastrophal. Checkpoints der verschiedenen bewaffneten Gruppen haben die Lieferung dringend benötigter medizinischer Hilfsgüter an Krankenhäuser blockiert, und Patienten und Verwundete haben keinen Zugang zu lebenswichtiger medizinischer Versorgung mehr.

„Der aktuelle Konflikt hat den Menschen im ganzen Land bereits extreme Not gebracht", sagt Marie Elisabeth Ingres, Leiterin der Projekte von Ärzte ohne Grenzen im Jemen. „Die Zerstörung der Landebahn des Flughafens in Sanaa bedeutet, dass unzählige Leben nun noch mehr in Gefahr sind. Wir können nicht länger zusehen,  wie Menschen gezwungen sind, verschmutztes Wasser zu trinken und wie Kinder sterben, obwohl dies vermieden werden könnte."