Bangladesch: Ärzte ohne Grenzen eröffnet Spital in Rohingya-Flüchtlingslager

17.04.2018
Ärzte ohne Grenzen hat im Lager Kutupalong-Balukhali, in dem 700.000 Rohingya Zuflucht gesucht haben, ein neues Krankenhaus eröffnet.
Construction site of the MSF hospital.
MSF
Ouvriers transportant des matériaux sur le chantier de construction de l’hôpital MSF. L’ hôpital de 100 lits que MSF a construit au milieu du camp de Kutupalong-Balukhali où vivent les réfugiés rohingya, est ouvert depuis le 14 avril. Workers transporting materials on the building site of the MSF hospital. MSF has built a 100 bed hospital in the middle of the Kutupalong-Balukhali camp which opened on April 14.

Ärzte ohne Grenzen/Médecins Sans Frontiéres (MSF) hat im Flüchtlingslager Kutupalong-Balukhali, in dem etwa 700.000 Rohingya Zuflucht gesucht haben, ein neues Krankenhaus eröffnet. Es steht auf einem der Hügel, die die Landschaft von Cox’s Bazar formen.

Der Bau des „Krankenhauses auf dem Hügel“ begann Anfang Februar und dauerte zwei Monate. Das Krankenhaus mit einer Kapazität von 100 Betten wurde als Reaktion auf die massive Ankunft von Rohingya-Flüchtlingen seit dem 25. August 2017 errichtet. Das Krankenhaus verfügt über eine Notaufnahme, eine Intensivstation, ein Labor, stationäre Abteilungen für Erwachsene und Kinder, eine Geburtenabteilung mit einer Frühgeborenenstation, eine Isolierstation für Patienten und Patientinnen mit Infektionskrankheiten und eine therapeutischen Ernährungsstation für schwer unternährte Kinder.

Die Teams von Ärzte ohne Grenzen im Krankenhaus werden Gesundheitsprobleme wie Atemwegsinfektionen und Durchfallerkrankungen, die in Flüchtlingslagern üblich sind, behandeln. „Wir können auch chronische Erkrankungen wie Diabetes, Bluthochdruck, chronische Lungenerkrankungen und Asthma behandeln, die die Haupttodesursache unter Erwachsenen darstellen“ erklärt Francesco Segoni, Koordinator des Noteinsatzes von Ärzte ohne Grenzen in Cox’s Bazar. „Es ist wichtig für Patienten und Patientinnen mit chronischen Erkrankungen, die spezialisierten Behandlungen zu erhalten und gegebenenfalls auch stationär aufgenommen werden zu können.“

Der Beginn der Monsunzeit könnte den Zugang zu medizinischer Versorgung in den Lagern weiter erschweren. Aus diesem Grund ergab sich die Notwendigkeit, die semi-permanente Klinik zu errichten. Das Krankenhaus verfügt auch über die Kapazitäten, Epidemien wie Cholera und Hepatitis E zu behandeln, die in der Regenzeit sehr  häufig vorkommen. Neben dem Krankenhaus hat Ärzte ohne Grenzen Ende März und Anfang April noch zwei weitere Kliniken im Distrikt Cox’s Bazar eröffnet, um den Flüchtlingen mehr fachärztliche Behandlungen anzubieten.