Aleppo: Ärzte ohne Grenzen verteilt Hilfsgüter an evakuierte Familien und liefert Medikamente

23.12.2016
Nothilfeteam besucht mehrere Dörfer in der Provinz Idlib - Ärzte ohne Grenzen schließt Lücken in der Versorgung.

Wien, am 23.12.2016 – Im Zusammenhang mit der Evakuierung von Ost-Aleppo hat das Nothilfeteam von Ärzte ohne Grenzen/Médecins Sans Frontières (MSF) in der Provinz Idlib mehrere Dörfer besucht, in denen vertriebene Familien angekommen sind. Die meisten Menschen werden bereits von anderen Organisationen und Einrichtungen unterstützt, Ärzte ohne Grenzen schließt aber einige Lücken in der Versorgung.

An 128 Familien wurden bereits Hilfsgüter wie Decken und Hygieneartikel verteilt. Zudem ist unser medizinisches Team weiterhin in engem Kontakt mit dem Krankenhaus, in das die meisten Verletzten gebracht wurden, die aus Ost-Aleppo evakuiert wurden. Seit dem 15. Dezember hat Ärzte ohne Grenzen mindestens 23 Kubikmeter Medikamente und medizinisches Material an mehrere Krankenhäuser geliefert. Die Mehrheit der Evakuierten hält sich in rund 18 Dörfern westlich von Aleppo auf.

Überweisung an Spitäler in der Türkei

Rund 200 der aus Ost-Aleppo evakuierten Patienten wurden bisher in Krankenhäuser in der Türkei überwiesen, um dort weiterbehandelt zu werden. Weitere 800 Menschen werden in Gesundheitseinrichtungen in den Provinzen Idlib und Aleppo versorgt. Die Teams haben festgestellt, dass die Menschen, die in Krankenhäusern behandelt werden müssen, derzeit ausreichend medizinisch versorgt sind.

Ärzte ohne Grenzen wird weiterhin sicherstellen, dass es keine Lücken in der Versorgung der Vertriebenen gibt.

Die internationale humanitäre Hilfsorganisation ruft erneut alle Konfliktparteien in ganz Syrien dazu auf, die Zivilbevölkerung zu verschonen. Zivilisten in den belagerten Gebieten muss das Recht zugestanden werden, humanitäre Unterstützung zu erhalten sowie in sichere Gebiete zu fliehen.