Doris Burtscher

Doris Burtscher hat an der Universität Wien Kultur- und Sozialanthropologie studiert und 2001 bei Professor Armin Prinz am Institut für Geschichte der Medizin in ihrem Spezialgebiet Ethnomedizin promoviert. Für Feldforschungszwecke lebte und arbeitete die gebürtige Vorarlbergerin insgesamt zweieinhalb Jahre im Senegal. Eine Erkundungsmission in Mauretanien war ihr erster Einsatz mit Ärzte ohne Grenzen. Von 2006 bis 2011 organisierte Doris im Büro von Ärzte ohne Grenzen in Wien Trainings, in denen freiwillige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf deren Auslandseinsätze vorbereitet werden.

Seit Oktober 2011 ist Doris Burtscher als Medizinanthropologin Teil der Evaluation Unit im Wiener Büro und unterstützt die Organisation mit Studien zur kulturellen Wahrnehmung von Gesundheit und Krankheit sowie den Umgang damit. Im Rahmen dieser Tätigkeit hat sie im Irak die hohe Rate an Kaiserschnitten untersucht, in Indien die Perspektive der Menschen zu Behandlungsmöglichkeiten der vernachlässigten Krankheit Kala Azar festgehalten und in Kirgisistan den Umgang von PatientInnen mit multiresistenter Tuberkulose und deren langwieriger und schwieriger Behandlung erforscht. Im Herbst 2014 untersuchte sie in Afghanistan im Zusammenhang mit Resistenzen gegen Medikamente, wie medizinisches Personal und Patient:innen Antibiotika verschreiben und einnehmen. 

Anfang 2018 führte sie ein besonderes Projekt nach Eswatini: Das sogenannte "PhotoVoice-Projekt", bei dem Patienten und Patientinnen eine neue Behandlungsmethode gegen medikamentenresistente Tuberkulose mit Fotos dokumentieren. 2020 in Sierra Leone ging es um den Zugang zu medizinischer Versorgung und 2021 war Doris Burtscher im Südsudan, um die medizinischen Bedürfnisse der lokalen Bevölkerung zu untersuchen. 2023 führte sie ein nächster Einsatz nach Haiti, wo es um Frauengesundheit und Zugang zu einer sicheren Geburt ging und 2024 konnte sie in Uganda die Gründe für die hohe Anzahl an Teenage-Schwangerschaften dokumentieren.