Nein. Generell gibt es keine Einschränkung bezüglich der Staatsbürgerschaft für eine Bewerbung und Mitarbeit bei Ärzte ohne Grenzen! Ihre Staatsbürgerschaft ist erst zu einem späteren Zeitpunkt relevant, wenn es darum geht, ein Einreisevisum für das Einsatzland zu bekommen.
Hier beantworten wir die häufigsten Fragen rund um unsere Auslandseinsätze. Du kannst auch gerne an einer unserer Informationsveranstaltungen teilnehmen. Dort hast du auch die Möglichkeit offene Fragen zu klären.
Interesse an einer Mitarbeit im Einsatz
Nein. Das Recruiting Team von Ärzte ohne Grenzen Österreich bearbeitet Bewerbungen von Kandidat:innen mit Wohnsitz in den folgenden Ländern: Österreich, Kosovo, Kroatien, Republik Moldawien, Montenegro, Rumänien, Slowakei, Slowenien, Tschechische Republik und Ungarn.
Personen mit einem Wohnsitz in einem dieser Länder können sich über Ärzte ohne Grenzen Österreich bewerben. Personen mit Wohnsitz in einem anderen Land können hier nachsehen, über welche Sektion von Ärzte ohne Grenzen sie sich bewerben müssen: www.msf.org/work-msf
Wir behalten uns vor, diese Frage individuell mit Ihnen zu klären. Im Vordergrund der Entscheidung steht für uns, einen Interessenskonflikt auszuschließen und sicherzugehen, dass die Voraussetzungen für eine Mitarbeit erfüllt werden.
Wir behalten uns vor, diese Frage individuell mit Ihnen zu klären. Dies ist abhängig von Art der Behinderung und Grad der Behinderung, und damit verbundenen erforderlichen Hilfsmitteln (Bsp Barrierefreiheit).
Eine chronische Erkrankung ist grundsätzlich kein Argument gegen einen Auslandseinsatz. Bitte bedenken Sie aber, dass zB die Beschaffung spezieller Arzneimittel oder die Lagerung von Medikamenten je nach Projekt schwierig sein könnte. Auch regelmäßige Kontrollen bei Fachärzt:innen sind je nach Erkrankung eventuell schwierig oder sogar unmöglich vor Ort zu organisieren. Wir behalten uns daher vor, diese Frage individuell mit Ihnen zu klären.
Freie Stellen im Büro von Ärzte ohne Grenzen Österreich werden regelmäßig auf der Website gelistet.
Nein. Grundsätzlich gibt es weder ein Mindestalter noch ein Höchstalter für einen Auslandseinsatz. Wichtig ist, dass Sie die Anforderungen erfüllen und sich in körperlich guter Verfassung für einen Einsatz fühlen. Für einzelne Staaten ist der Antrag einer Arbeitserlaubnis mit einem Höchstalter beschränkt.
Bewerbungsanforderungen und Entsendung auf Einsatz
Berufserfahrung, die für die Bewerbung bei Ärzte ohne Grenzen relevant ist, sollte nicht mehr als zwei Jahre zurückliegen.
Nein. Es ist grundsätzlich nicht möglich, sich für ein bestimmtes Land oder ein bestimmtes Projekt zu bewerben. Nach einem erfolgreich absolvierten Bewerbungsverfahren werden Sie in den „Pool“ von Mitarbeiter:innen aufgenommen (zB Pool von Chirurg:innen oder Pool von Logistiker:innen). Kriterien für das „Matching“ – also die Auswahl eines passenden Projektes – sind neben Ihren fachlichen Qualifikationen auch Ihre Sprachkenntnisse und Ihre zeitliche Verfügbarkeit. In der humanitären Hilfe sind Einsätze in erster Linie bestimmt vom Bedarf in den Projekten. In dieser Phase kommt es unter Umständen zu längeren Wartezeiten. Hier ist große Flexibilität erforderlich.
Ein erster Einsatz mit Partner:in und Kindern ist nicht möglich. Sollten Sie eine längerfristige Karriere mit Ärzte ohne Grenzen anstreben, dann gibt es für Mitarbeiter:innen in der Koordination jedoch vereinzelt Stellen, die eine längerfristige Planung ermöglichen und somit auch mit Partner:in und Kindern möglich sind.
Obwohl es unmöglich ist, Risiko komplett auszuschließen, tun wir alles was uns möglich ist, um Risiken durch strikte Sicherheitsprotokolle zu minimieren. Die Sicherheit der Einsatzkräfte steht bei Ärzte ohne Grenzen immer im Vordergrund. Weiter zur Seite Sicherheit im Einsatz
Grundkenntnisse in Tropenmedizin, Infektiologie (insbesondere HIV und Tuberkulose), Public Health und Epidemiologie werden in manchen Projekten für folgende Berufsgruppen vorausgesetzt: Allgemeinmediziner:innen, Kinderärzt:innen, Krankenpfleger:innen und Hebammen. Daher empfehlen wir den Abschluss eines Tropenkurses vor dem ersten Einsatz. Die Kosten für den Kurs werden von Ärzte ohne Grenzen jedoch nicht übernommen, daher ist die Teilnahme auch nicht verpflichtend. Allerdings kann es ohne Tropenkurs, je nach anderen Vorerfahrungen, auch zu einer längeren Wartezeit für einen ersten Einsatz kommen. Entsprechende Arbeitserfahrung in Afrika, Asien oder Lateinamerika kann den Kurs ersetzen.
Gehalt, Vergütungen, Versicherung
Ja. Sie haben Urlaubsanspruch entsprechend den gesetzlichen Vorgaben. Wann Sie diesen Urlaub in Anspruch nehmen können, ist in vielen Projekten vorab geregelt. Bei einer Einsatzdauer von neun Monaten sollte zum Beispiel alle drei Monate eine Woche Urlaub genommen werden. Auch hier ist allerdings große Flexibilität erforderlich, da eine längere Abwesenheit einzelner Mitarbeiter:innen in den Projekten nicht immer langfristig planbar ist.
Wenn Sie in Österreich wohnhaft sind, erhalten Sie einen österreichischen Dienstvertrag und sind somit sozialversichert (ÖGK). Zudem schließt Ärzte ohne Grenzen für Sie eine internationale Krankenversicherung ab, die Kosten übernimmt, die von der WGKK nicht übernommen werden, und auch noch drei Monate nach Einsatzende gültig ist.
Sollten Sie während eines Einsatzes erkranken, so wird die medizinische Versorgung entweder direkt im Projekt sichergestellt oder Sie werden in ein Krankenhaus transportiert, in dem eine adäquate Behandlung möglich ist. Die anfallenden Kosten werden von der Versicherung übernommen. Falls medizinisch notwendig, werden Sie in ein europäisches Krankenhaus oder nach Hause transportiert. Die Kosten hierfür trägt ebenfalls die Versicherung.
Sicherheit im Einsatz
Wir leisten medizinische Nothilfe für Menschen dort, wo sonst niemand hingeht. Um die Bevölkerungsgruppen zu erreichen, die unsere Unterstützung am dringendsten benötigen, arbeiten wir oft in Konfliktregionen oder in Nachkriegssituationen. Abhängig von der jeweiligen Situation bringt jede Region unterschiedliche Risiken mit sich.
Als Teil eines Einsatzteams wirst du dich oft in einem instabilen oder unsicheren Umfeld bewegen. Eine Tätigkeit in diesen Regionen birgt grundsätzlich ein gewisses Risiko – die Konfrontation mit Gefahr lässt sich nicht immer vermeiden.
Unsere Standards zur Risikominimierung beinhalten:
Risikomanagement
Wir wissen, dass es unmöglich ist, alle Risiken zu vermeiden – doch wir tun alles, um Risiken so weit wie möglich zu reduzieren. Ein wichtiger Teil des Risikomanagements sind strikte Sicherheitsprotokolle.
Vor dem Start eines neuen Projekts und während seiner gesamten Laufzeit führen wir Risikoanalysen durch. Für jedes Hilfsprojekt gibt es spezifische und detaillierte Sicherheitsvorschriften und -pläne, die auch Strategien, Sicherheitsmaßnahmen sowie Verantwortungen definieren.
Diese Vorschriften ziehen verschiedene Sicherheitsrisiken in Betracht und erklären Abläufe und Maßnahmen, die – entsprechend der Sicherheitsbedrohung – zu befolgen sind.
Sicherheitsvorschriften
Alle Einsatzkräfte müssen sich streng an Sicherheitsprotokolle und -vorschriften halten – denn das richtige Verhalten und die richtige Einstellung sind der beste Schutz. Für Ärzte ohne Grenzen zu arbeiten ist eine freiwillige Entscheidung, die gut abgewogen und selbst getroffen sein sollte. Alle, die für Ärzte ohne Grenzen arbeiten, akzeptieren die Entscheidung der Organisation, in einem Umfeld zu arbeiten, in dem Sicherheitsrisiken bestehen. Nicht-Beachtung der Sicherheitsvorschriften kann ein Kündigungsgrund sein.
Um nachvollziehen zu können, welche Sicherheitsvorschriften zu erwarten sind, unterteilen wir unsere Projekte in verschiedene Risikostufen:
Geringes Risiko
Bei Einsätzen mit geringem Risiko gibt es keine sehr strengen Sicherheitsvorschriften. In diesen Fällen kann es beispielsweise sein, dass es keine Ausgangsperre gibt, man sich relativ frei bewegen kann, öffentliche Verkehrsmittel nützen und sogar den Urlaub im selben Land verbringen kann.
Mittleres Risiko
In vielen Einsatzgebieten von Ärzte ohne Grenzen besteht eine mittlere Risikostufe. Abhängig vom Kontext könnte es unter anderem folgende Vorschriften geben:
- Ausgangssperre
- Beschränkte Bewegungsfreiheit
- Mitführen eines Ärzte ohne Grenzen Ausweises
Bei Einsätzen mit mittlerem Risiko ist es oft vorgeschrieben, genaue Angaben zu machen, wenn man sich von einem Ort zum nächsten begibt. Zudem kann es sein, dass man immer ein Funkgerät oder Mobiltelefon bei sich tragen muss, um die genaue Position durchgeben zu können.
In manchen Kontexten gibt es Einschränkungen in Bezug auf das Verhalten vor Ort und den Zugang zur lokalen Bevölkerung. Auch Alkoholkonsum und die Wahl der Bekleidung können Beschränkungen unterliegen, da all diese Punkte das Sicherheitsrisiko von Einsatzkräften und/oder des Projektes von Ärzte ohne Grenzen beeinflussen können.
Alle, die in einem Hilfsprojekt von Ärzte ohne Grenzen arbeiten, repräsentieren die Organisation vor Ort. Worte und Handlungen aller Mitarbeiter:innen haben Auswirkungen auf die Sicherheit einzelner Teammitglieder:innen und des ganzen Teams. Es gibt keinen „freien Tag“, an dem man diese Verantwortung nicht trägt.
Hohes Risiko
Bei Einsätzen mit hohem Sicherheitsrisiko ist die Bewegungsfreiheit stark eingeschränkt. Alle Mitarbeiter:innen müssen sehr spezifische Anweisungen und Abläufe befolgen.
In manchen Situationen kann es vorkommen, dass Aktivitäten kurzzeitig unterbrochen werden müssen und das Team evakuiert wird, um einen sicheren Ort aufzusuchen. In den meisten Fällen wird die Arbeit wieder aufgenommen, sobald sich die Situation entspannt hat.
In extremen Situationen kann es vorkommen, dass ein Ort aufgrund der Sicherheitslage nicht verlassen werden kann. In solchen Situationen kann es sicherer sein, an Ort und Stelle zu bleiben, statt zu evakuieren.
Verantwortungskette
Einsatzkräfte müssen Sicherheitsvorschriften und –prozesse während ihres Einsatzes stets befolgen. Für das Sicherheitsmanagement besteht eine klare Verantwortungskette. Die Projektkoordination verantwortet die Sicherheit des Teams auf der Ebene des Projekts. Die Einsatzleitung ist dafür zuständig, die Sicherheit aller Projekte von Ärzte ohne Grenzen in einem spezifischen Land zu gewährleisten. Die Gesamtverantwortung liegt bei den Teams in den Einsatzzentralen der Organisation.
Ärztliches Personal und manchmal auch Pflegefachkräfte sind unter Umständen gemeinsam mit der medizinischen Koordination in der Hauptstadt für die Gesundheit anderer Einsatzkräfte zuständig. Alle Teammitglieder müssen die Anweisungen respektieren und befolgen.
Persönliche Verantwortung
Die umfangreichen Vorschriften und Prozesse von Ärzte ohne Grenzen im Bereich des Risikomanagements basieren auf einer gemeinsamen Verantwortung der Einsatzkraft und der Organisation. Zusätzlich zu dieser gemeinsamen Verantwortung musst du in deiner Rolle als Mitarbeiter:in dazu in der Lage sein, die potentiellen negativen Folgen von Worten oder Taten für dich selbst und andere abzuschätzen.
Wenn du dich mit der Sicherheitslage nicht wohlfühlst, kannst du dich jederzeit dazu entschließen, das Projekt zu verlassen – sobald die Projektkoordination oder Einsatzleitung es als sicher erachtet. Ärzte ohne Grenzen wird sich bemühen, sicherzustellen, dass die betreffende Person in einem solchen Fall vor der Abreise über alle notwendigen Vorkehrungen Bescheid weiß. Doch die schlussendliche Entscheidung obliegt ausschließlich dir selbst.
Ärzte ohne Grenzen übergibt das Sicherheitsmanagement in keinem Fall an eine andere Organisation.
Spezielle Risiken
Während der Mitarbeit in einem Projekt von Ärzte ohne Grenzen können verschiedenste Risiken bestehen. Dazu zählen unter anderem:
Umweltgefahren
Umweltgefahren wie Katastrophen, Krankheitsausbrüche und ein hohes Maß an Stress können in allen Projekten von Ärzte ohne Grenzen auftreten. Es gibt viele Möglichkeiten, das Risiko einer Erkrankung an Malaria, Tuberkulose, HIV, Meningitis und Hepatitis zu reduzieren – beispielsweise durch die Einnahme von Malariaprophylaxe, durch eine Impfung oder durch den Gebrauch von Kondomen.
Verkehrsunfälle
Verkehrsunfälle sind die häufigste Ursache von Verletzungen und Todesfällen unter Einsatzkräften. Das Risiko wird durch fremde Fahrgewohnheiten und Verkehrsregeln in anderen Ländern erhöht. In Konfliktsituationen kann die Verkehrssituation besonders chaotisch und gefährlich sein. In den meisten Fällen sind in den Projekten von Ärzte ohne Grenzen einheimische Fahrer:innen beschäftigt.
Kleinkriminalität
Kleinkriminalität kann überall passieren, vor allem auf überfüllten öffentlichen Plätzen. In einer ungewohnten Umgebung kann man rasch die Orientierung verlieren, Dieb:innen nutzen eine solche Situation zu ihrem Vorteil aus. Ausländische Einsatzkräfte sind auch einem erhöhten Risiko von Betrug und Überfällen inklusive bewaffneten Raubüberfällen – auch auf Autos ausgesetzt.
Gewalt
Gewalt stellt oft ein Risiko dar. Frauen können unter bestimmten Umständen dem besonderen Risiko sexueller Übergriffe ausgesetzt sein und müssen daher besonders vorsichtig sein. In extremen Situationen können Ärzte ohne Grenzen und andere NGOs Plünderungen, Geiselnahmen oder Angriffen ausgesetzt sein. Hilfskräfte können unter Beschuss geraten oder dem Risiko einer schweren Verletzung oder der Todesgefahr durch noch nicht detonierte Sprengkörper, Landminen, Bombardements oder Luftangriffen ausgesetzt sein.
Auch wenn Ärzte ohne Grenzen äußerst sorgsam mit allen Sicherheitsaspekten umgeht, können Risiken nicht gänzlich ausgeschlossen werden. Unser Ziel ist das Verständnis der potenziellen Risiken, die weitestgehende Reduzierung dieser und die umfassende Information an alle, die diesen Risken ausgesetzt sind.
Wie sieht der Bewerbungsprozess aus?
- Du nimmst an einer unserer Online-Informationsveranstaltungen teil.
- Du erhältst per Mail den Link zu unserer Bewerbungsseite (bei Fragen stehe dir unsere Recruiter:innen unterstützend zur Seite).
- Es folgt ein ausführliches Interview, abhängig von deinem Jobprofil, zusätzlich auch ein Test (fachliche Qualifikationen).
- Wir planen mit dir ein Assessment-Center. Dabei geht nicht mehr um fachliche Kompetenzen, sondern um deine persönliche Eignung für den Auslandseinsatz mit Ärzte ohne Grenzen Österreich („Soft Skills“, persönlichen Einstellung und allgemeines Verständnis von Ärzte ohne Grenzen als humanitärer Akteur, Planungs-/Organisationsfähigkeiten, Teamfähigkeit , Führungsqualitäten, etc..).
- Nach positivem Abschluss wirst du Teil des Pools der Mitarbeiter:in von Ärzte ohne Grenzen Österreich. --> Pool: die Gesamtheit aller für Einsätze zur Verfügung stehenden Mitarbeiter:innen nach Berufsgruppen
- Auf Basis deiner Angaben zu deiner zeitlichen Verfügbarkeit, offenen Positionen in den Einsatzländern, deinen Sprachkenntnissen, etc., suchen unsere Career-Manager:innen nach einem geeigneten ersten Einsatz für dich.
Wir haben für Bewerbungsprozesse – egal ob für Stellen im Büro, am Infostand oder in den Einsatzgebieten – hohe Standards und bemühen uns, Bewerber:innen transparent über Entscheidungen zu informieren. Solltest du das Gefühl haben, nicht fair behandelt worden zu sein, hast du die Möglichkeit uns eine Beschwerde zu übermitteln (dies ist natürlich anonym möglich).
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