28.09.2023
Bereits viermal war Julia Falkner mit uns als Hebamme auf Einsatz – unter anderem im Südsudan, im Irak und in Griechenland. Aber was genau sind die Aufgaben einer Hebamme? Was motiviert die Vorarlbergerin, immer wieder auf Einsatz zu gehen? Und welche Erlebnisse sind ihr dabei besonders in Erinnerung geblieben?

Im Einsatz umfasst der Hebammenberuf ein bisschen mehr als wir es in Österreich kennen. Wir haben einen großen Aufgabenbereich, zum Beispiel kümmern wir uns auch um Überlebende von sexualisierter Gewalt. Wir sorgen dafür, dass sie sich nicht mit Infektionskrankheiten anstecken oder vermitteln ihnen psychologische Hilfe.

Und plötzlich waren es Drillinge

Ein besonders eindrucksvolles Erlebnis hatte ich in meinem letzten Einsatz: Eine besorgte Großmutter kam mit ihrer Enkelin zu uns und hatte die Befürchtung, dass etwas nicht stimmen könnte.  Aufgrund der Größe des Bauches hatte sie die Vermutung, dass es vielleicht zwei Babys sein könnten. Die Überraschung war groß, als dann drei gesunde und große Babys rausgeflutscht sind – auch für mich.

In der Geburtenhilfe haben wir allgemein diesen „Bonus“, dass wir ganz viele schöne und positive Erlebnisse haben.

Die Wertschätzung und die Dankbarkeit, die wir bekommen, erlebt man kaum in einem anderen Fachbereich so intensiv.

Auf Einsatz spürt man das fast noch mehr. Es ist etwas Wunderschönes, das ich da erleben darf.

Natürlich gibt es aber auch viele Ereignisse, die nicht so rosig sind.

„Mir ist es wichtig, zurückzugeben“

Meine Familie stellt mir oft die Frage, wieso ich auf Einsatz gehe. Manchmal stell ich sie mir aber auch selbst. Für mich ist es innerlich einfach ein Wunsch, ja fast schon ein Drang, zu gehen.

Ich möchte ein bisschen von dem, was ich geschenkt bekommen habe, dadurch, dass ich in Österreich geboren worden bin, zurückgeben.

Ich möchte es anderen ermöglichen, ihr Kind in einer sicheren Umgebung auf die Welt zu bringen.

Dadurch, dass ich in Österreich eine gute Ausbildung hatte, viel lernen konnte und so frei bin, dass ich gehen kann,  gebe ich gerne ein bisschen zurück.

 

Bidoibidi
Frederic NOY/COSMOS

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