Lass den Kopf nicht hängen!

Kommentar von Tanja Rau
03.12.2013
Lass den Kopf nicht hängen!

Manchmal hat man das Gefühl, nicht viel erreicht zu haben, nicht effizient genug zu arbeiten. Unser Team arbeitet hart, ist engagiert – und doch hat man von Zeit zu Zeit den Eindruck, im Kreis zu laufen.

Jede 2. Woche haben wir das Manager Meeting. Wir setzen uns zusammen und besprechen was in den letzten Wochen passiert ist und welche Aufgaben in den nächsten 2 Wochen auf uns warten. Manchmal wiederholt man sich und gibt bekannt, sein Teilziel nicht erreicht zu haben. Zum Glück halten wir zusammen, der Teamgeist ist enorm. Wir unterstützen uns wo es nur geht. Manchmal geht es einfach nicht schneller, manchmal sind uns die Hände gebunden oder manchmal ist man einfach müde und auf Hilfe angewiesen. Doch lässt jemand in unserem Team den Kopf hängen, dann kann man sicher sein, dass es jemanden gibt, der dich wieder aufrichtet und dir zeigt, dass du sehr gut arbeitest. Wir internationalen Einsatzmitarbeiter oder auch „Expats“ kommen aus verschiedenen Ländern. Der Arbeitsstil ist unterschiedlich, aber die Arbeitseinstellung ist gleich. Was uns manchmal Schwierigkeiten bereitet, ist die Arbeitsweise hier in Afrika. Es erfordert Feingefühl und Aufmerksamkeit.

Wir können uns manchmal nicht vorstellen wie die Dinge hier gehandhabt werden. Bevor wir Expats auf Mission gehen werden wir über die verschiedenen Kulturen informiert. Es ist wichtig, andere Lebens- und Arbeitsweisen verstehen und akzeptieren zu können. Was das bedeutet, realisiert man erst hier.

Meetings mit nationalen Mitarbeitern und anderen NGOs zu arrangieren, in denen die nächsten Schritte besprochen werden, erfordert manchmal Geduld. Es ist schwierig, Termine zu finden, und die Verhandlungen selbst erfordern Fingerspitzengefühl. Am Ende jeder Sitzung sind wir uns jedoch immer einig: “Wir sind für die Patienten hier und wollen die Betreuung gemeinsam verbessern!”

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24.01.2014
16:32
Steffi

Liebe Tanja...und alle anderen Helden von Ärzte ohne Grenzen!

Jeder kennt solche Situationen, in der man glaubt am Stand zu treten und es kommt einem vor, als ob man nicht genug bewirken kann. Oft erkennt man erst im Rückblick über einen längeren Zeitraum, welche Berge man versetzt hat.

Ich fördere Ärzte ohne Grenzen - nicht nur weil ich helfen will, sondern weil ich an Leute wie dich glaube!
Ihr habt schon so viel erreicht, ihr alle zusammen und ja, das Ziel ist immer noch mehr zu erreichen, aber vergesst nicht auch stolz auf euch zu sein und zufrieden mit den Dinge zu sein, die funktionieren und die ihr erreicht habt...

Ich kann mir kaum vorstellen, wie viel Kraft eure Arbeit benötigt, denn diese Zustände sind nun mal unvorstellbar, wenn man sie nicht selbst erlebt hat.
Aber unvorstellbar viel Respekt und Achtung habe ich davor...bzw. für euch.

Also bitte nicht den Kopf hängen lassen...=)

Und neben der Arbeit findest du sogar noch Zeit diese Artikel zu verfassen...vielen Dank...=)

Liebe Grüße

27.01.2014
16:03
Tanja Rau

Liebe Steffi,

Ich wuerde mich nicht als Heldin bezeichnen. Ich habe meinen Beruf gewaehlt, weil er mir Freude bereitet. Jeder Mensch hat seinen Beitrag im Leben und jede noch so simple Arbeit ist wichtig und wertvoll! Ich bin ein Teil eines Systems, wie auch bestimmt Du ein Teil eines Systems bist. Jedes Glied der Kette ist wertvoll und darf nicht fehlen, gerade die klitzekleinen wunderschoenen Kristallsteine verschoenern das Ergebnis.

Danke fuer Deine aufbauenden Worte ueber “schon Geleistetes”. Ja, vielleicht sollte ich hin und wieder zurueck blicken und dankbar sein was bisher alles schon geschah!

Gerade kuerzlich ist unser Team einem enormen Stress und Druck ausgesetzt... Gott sei Dank finden wir immer wieder Zeit um wieder zu einander zu finden und gemeinsam fuer einander da zu sein.

Alles Liebe, Steffi

Tanja

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