Ankunft im Südsudan: Die Herkules-Aufgabe.

Kommentar von Emails aus dem Einsatz
12.06.2014
Ankunft im Südsudan: Die Herkules-Aufgabe.

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Mario Thaler ist Geschäftsführer von Ärzte ohne Grenzen Österreich und derzeit auf Einsatz im Südsudan. Dort kümmert er sich als Koordinator um das Nothilfe-Projekt in Bor: Mit seinen „Emails aus dem Einsatz“ bietet er Einblicke in die Arbeit vor Ort. Juba, 5. Juni 2014: Direkt nach der Ankunft am Morgen in der südsudanesischen Hauptstadt Juba und einer 16 Stunden-Anreise haben wir gleich den gesamten ersten Tag bei Einschulungen verbracht. Bei uns ist auch Francesco, ein italienischer Arzt, der im Cholera-Behandlungszentrum (kurz „CTC“ für Cholera Treatment Center) im Vertriebenenlager Tomping hier in Juba arbeiten wird. Auch Nic, der Kommunikationsverantwortliche, ist im selben Flieger angereist. Bei den Vorbereitungen erhalten wir ausführliche Infos zur generellen Situation im Südsudan, dem Leben als Einsatzmitarbeiter und den Regeln im Land. Am Abend verabschiedet das gesamte Team den Logistiker des Cholera-Behandlungszentrums, bevor der Tag spät endet. Danach fallen wir todmüde ins Bett.

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MSF / Ärzte ohne Grenzen

Mario Thaler war schon auf mehreren Einsätzen mit Ärzte ohne Grenzen – unter anderem im Jahr 2007 nach dem Erdbeben in Pakistan © MSF 

Juba, 6. Juni 2014: Mein Team und ich – wir sind derzeit noch drei Mann – bereiten uns auf die Gegebenheiten und Besonderheiten unseres „neuen“ Projekts in Bor, der Hauptstadt des Bundesstaats Jonglei, vor. Wir treffen bei weiteren Vorbesprechungen den stellvertretenden medizinischen Koordinator und den Einsatzleiter unserer Projekte im Südsudan. Im Mittelpunkt stehen der Kontext unserer Arbeit und die Sicherheitsbedingungen – und viele, viele Fragen! Der Morgen steht ganz im Zeichen der drei „L“: „Listen, Learn, Link!“ – Zuhören, lernen und die Informationen richtig verknüpfen… Am Nachmittag überprüfen wir die Bestelliste für das medizinische Material und das „fresh food“, also die frischen Nahrungsmittel aus Juba. Außer Fisch gibt es vor Ort allerdings nicht mehr viel zu kaufen. Außerdem muss alles in unser „Avionetterl“, einen Flieger mit Gewichtsbeschränkung, passen… Leider fehlen in unserem Projekt noch ein Logistiker und ein Administrator – das heißt, ich bin in den nächsten sieben Tagen nicht nur Koordinator unseres Projekts, sondern auch noch mit logistischen und administrativen Aufgaben betraut. Also schnell noch unsere Laptops, die Kommunikationsausrüstung und die Richtlinien für die Rekrutierung neuer MitarbeiterInnen eingepackt! Die Herausforderung ist groß, der Bedarf ist sehr groß, und ich freue mich auf die kommenden Wochen! Bor, 10. Juni 2014: Seit 3 Tagen sind mein Team und ich in Bor:

Heute ist der Kinderarzt Dr. Ryan zu uns gestoßen. Die Situation in Bor kann man derzeit als ruhig bezeichnen, langsam kehren die Leute, die über den Weißen Nil nach Minkaman geflohen sind, zurück. Auch die Ankunft von Ärzte ohne Grenzen ist eines der ersten Zeichen dafür, dass die Normalität vielleicht schon bald wieder in diese Stadt zurückkehrt, die so sehr von Kämpfen und Massakern betroffen war.  In nur wenigen Tagen wurden ganze Straßenzüge niedergebrannt und hunderte Menschen mussten sterben… Wir haben uns zum Ziel gesetzt, die pädiatrische Abteilung, die Notfallaufnahme, die lokalen Immunisierungs-Aktivitäten und das Abfallmanagement im staatlichen Krankenhaus zu unterstützen, zusammen mit dem Gesundheitsministerium. Eine wahre Herkules-Aufgabe, wenn man sich die Situation vor Ort ansieht. Nur gut, dass das Team so positiv an die Aufgabe herangeht – das wird wohl an dem frischen Fisch liegen, den wir jeden Tag direkt aus dem Nil auf unsere Teller bekommen ;-) Bis bald, Mario PS: Ich weiß leider nicht, wann ich euch das nächste Mal schreiben kann – erstens erwartet uns ganz schön viel Arbeit, zweitens werde ich die nächsten Tage nur Internet über ein Satelliten-Telefon haben und nur im absoluten Notfall verwenden. Später wird es dann wieder leichter!

Mehr als 75.000 Menschen flohen wegen der intensiven Kämpfe zwischen Regierungs- und Rebellentruppen aus der Hauptstadt des Bundesstaates Jonglei. Die Flüchtlinge - meist Frauen und Kinder - haben in der Regel nur das bei sich, was sie tragen können. Sie brauchen dringend Nahrungsmittel, Wasser, Planen und medizinische Hilfe. Mehr als 330 internationale und 3.300 südsudanesische MitarbeiterInnen arbeiten teilweise unter Extrembedingungen und müssen flexibel auf Kämpfe und neue Flüchtlingsbewegungen reagieren.

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16.09.2014
00:23
Andrea Carusone

Buena suerte y esperamos regresen bien después de ayudar a toda esta gente!!!valiosa labor Humanitaria.
Andrea

13.06.2014
20:12
Gabi Preinl

Hut ab vor solchen Leuten, die sich bei bei diesen Einsätzen engagieren. Gabi Preinl

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