Als Logistiker in der Zentralafrikanischen Republik

Kommentar von Heinz Wegerer
14.10.2019
Heinz Wegerer war für uns als Logistiker in der Zentralafrikanischen Republik im Einsatz. Er ist dafür verantwortlich, dass medizinisches Material und wichtige Hilfsgüter rechtzeitig in unsere Gesundheitseinrichtungen kommen.

 

Heinz Wegerer stammt aus Arbing in Oberösterreich. Für Ärzte ohne Grenzen ist er als Logistiker im Einsatz. Er ist dafür verantwortlich, dass medizinisches Material und wichtige Hilfsgüter rechtzeitig in unsere Gesundheitseinrichtungen kommen.

Als sogenannter „Mobile Implementation Officer“ bin ich kaum längere Zeit an einem Ort. Ich werde immer dort eingesetzt, wo meine Hilfe gerade gebraucht wird - derzeit ist das in der Zentralafrikanischen Republik.

Ärzte ohne Grenzen ist hier schon seit vielen Jahren aktiv. Schwerpunkte unserer Arbeit sind die Behandlung von HIV/Aids, Tuberkulose, Malaria und Impfkampagnen. Die Säuglingssterblichkeit ist eine der höchsten der Welt, deshalb ist auch Geburtshilfe und Kinderheilkunde besonders wichtig.

Die Menschen leiden seit Jahren unter extrem gewaltsamen Konflikten. So haben im vergangenen Jahr mindestens 12.000 Menschen Zuflucht in Batangafo gesucht. Sie haben sich auch auf dem Gelände des Krankenhauses niedergelassen. Unsere Teams haben die Vertriebenen mit Wasser versorgt, Sanitäranlagen errichtet und die Verletzten und Kranken medizinisch behandelt.

In dieses Krankenhaus haben wir zuletzt zwei LKWs mit Hilfsgütern gesendet. Die Versorgung in der Region ist sehr schlecht. Deshalb organisiert unser Logistik-Team in der Hauptstadt Bangui monatlich einen Konvoi in die Spitäler von Batangafo und Kabo. Neben medizinischen Gütern hatten wir dieses Mal auch 40 Fässer mit insgesamt 8.000 Liter Diesel dabei.

Sie fragen sich nun vielleicht, wofür wir so viel Diesel benötigen? Der wesentliche Anteil entfällt neben den Fahrzeugen auf die Generatoren. Die Stromversorgung in den Einsatzgebieten ist sehr schlecht oder gar nicht gegeben, weshalb wir mit Generatoren Strom erzeugen. In Batangafo können wir nur so das Krankenhaus und weitere wichtige Einrichtungen wie unser Medikamentenlager betreiben.

Diesel brauchen wir auch für unsere Einsatzfahrzeuge: Mit Geländewägen oder Motorrädern erreicht unser medizinisches Nothilfeteam die entlegensten Gebiete. Sie kommen so auch in Gebiete, in welche keine andere Hilfsorganisation vordringt. Viele Menschen bekommen dank Ärzte ohne Grenzen dadurch zum ersten Mal in ihrem Leben medizinische Versorgung.

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