Erdbeben in Syrien und der Türkei: Unsere Katastrophenhilfe

13.06.2023
Nach dem Erdbeben brauchen die betroffenen Menschen in Syrien weiterhin dringend humanitäre Hilfe. Wir versorgen die Menschen vor Ort und unterstützen sie nachhaltig.

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Nach den starken Erdbeben im Süden der Türkei und im Nordwesten Syriens am 6. Februar beruhigt sich die Situation in der Türkei langsam. In Syrien ist der Bedarf an humanitärer Hilfe weiterhin groß.

Nach Schätzungen sind mehr als 56.000 Menschen bei dem Erdbeben ums Leben gekommen, mehr als 100.000 Menschen wurden verwundet. Über drei Millionen Menschen waren obdachlos. Viele sind es immer noch.

Epidemien, Konflikte, Naturkatastrophen - wir helfen in über 70 Ländern weltweit.

IHRE SPENDE SICHERT MEDIZINISCHE HILFE.

Unsere Hilfe nach dem Erdbeben in Syrien

Mittlerweile ist die Phase der schnellen Nothilfe abgeschlossen und unsere Teams konzentrieren sich darauf, eine nachhaltige und langfristige Gesundheitsversorgung in Nordwest-Syrien herzustellen. Dazu gehört zum Beispiel der Wiederaufbau einer Mutter-Kind-Klinik.

Da wir im Nordwesten Syriens schon vor dem Erdbeben im Einsatz waren, konnten wir direkt nach dem Erdbeben mit den Hilfsmaßnahmen starten.

Seit Tag Null des Erdbebens passen wir unsere Aktivitäten regelmäßig den Bedürfnissen vor Ort an. Hier sind einige aufgelistet:

  • Wir haben Krankenhäuser und Gesundheitseinrichtungen unterstützt und sie mit Notfallkits, Trauma-Kits, medizinischem Equipment, Laborausrüstung, Medikamenten und Decken versorgt. Dazu gehören Krankenhäuser in Idlib, Azaz, Afrin, Mare', Bab El Hawa und anderen Städten.
  • In vier Gesundheitszentren in der Provinz Idlib haben wir Verletzte des Erdbebens behandelt
  • Wir haben geholfen, mit Krankenwägen Patient:innen in Notfällen in die umliegenden Krankenhäuser zu transportieren.
  • In den Provinzen Idlib und Aleppo betreiben wir mobile Kliniken. Dort haben wir Menschen behandelt, die vom Erdbeben betroffen sind.
  • Unsere Teams bieten psychologische Hilfe an. Der Bedarf an psychologischer Betreuung nach dem Erdbeben ist enorm.
  • Wir haben medizinische und humanitäre Hilfsgüter verteilt, darunter Nahrungsmittel, Decken, Hygieneartikel und Winterpakete. 

Unsere Hilfe nach dem Erdbeben in der Türkei

Unser Einsatz in der Türkei ist bereits abgeschlossen und wir haben unsere Hilfsaktivitäten an lokale Partnerorganisationen übergeben. 

Nach dem Erdbeben haben wir mit verschiedenen lokalen NGOs und zivilgesellschaftlichen Organisationen zusammengearbeitet, um die dringend benötigte humanitäre Hilfe und Unterstützung zu leisten. Wir haben uns dabei auf vernachlässigte Gebiete konzentriert, in denen unser Einsatz einen Mehrwert bringen konnte. 

MSF partner organisation distribution in Türkiye
MSF
In Kahramanmaraş verteilt unser Partner Imece Inisyatifi Hygienesets, Lebensmittel und Kleidungsstücke.

Hilfe direkt nach dem Erdbeben

Unmittelbar nach dem Erdbeben haben wir begonnen, 32 Gesundheitseinrichtungen in den Gouvernements Idlib und Aleppo mit medizinischen Notfallsets und Personal zur Verstärkung ihrer Teams zu unterstützen. 

„Die Gesundheitseinrichtungen in der Region sind überfordert, das medizinische Personal im Nordwesten von Syrien arbeitet rund um die Uhr, um auf die große Zahl von Verwundeten zu reagieren, die in den Einrichtungen ankommen. In den ersten Stunden haben unsere Teams hunderte Verletzte behandelt und in unseren Einrichtungen und Kliniken aufgenommen, die wir in Nord-Idlib betreiben oder unterstützen. Auch unsere Rettungsautos sind im Einsatz, um der Bevölkerung zu helfen“, berichtet Sebastien Gay, Einsatzleiter von Ärzte ohne Grenzen in Syrien. 


Der Faktor Zeit spielt bei Elementarereignissen wie einem Erdbeben eine große Rolle.

Marcus Bachmann, Humanitärer Berater, Ärzte ohne Grenzen Österreich

“Der Faktor Zeit spielt bei Elementarereignissen wie einem Erdbeben eine große Rolle”, sagt Marcus Bachmann, humanitärer Berater von Ärzte ohne Grenzen Österreich, der Einsatzerfahrung in Erdbebenzonen hat. “Wir konnten in Syrien alle unsere medizinischen Teams, die bereits vor Ort waren, schon in den ersten Stunden mobilisieren. In der Akutphase ist rasches Handeln essenziell, und auch längerfristig wird es – aufgrund der Folgen – großen medizinischen Bedarf geben.”

In einer Region, in der der Zugang zu Gesundheitsversorgung und die humanitäre Situation bereits schlimm waren, ist dieses Erdbeben verheerend.

Hinweis: Damit wir im Falle einer Katastrophe so rasch als möglich einsatzbereit sind, halten wir bei Ärzte ohne Grenzen stets Gelder bereit, die keinen vorbestimmten Zweck haben. Wenn viele Menschen umgehend Hilfe benötigen, können wir auf diese Ressourcen zurückgreifen. Daher bitten wir unsere Unterstützer:innen um zweckungebundene Spenden - denn sie ermöglichen unseren Teams unbürokratisch und vor allem zeitnah Hilfe zu leisten.