07.03.2025
Ärzte ohne Grenzen arbeitet bei Behandlung und Eindämmung der Cholera eng mit dem Gesundheitsministerium des Bundesstaats Weißer Nil zusammen.

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Am 20. Februar begann der jüngste Cholera-Ausbruch im sudanesischen Bundesstaat Weißer Nil. Bis zum gestrigen Tag wurden insgesamt 2.718 Erkrankte in das Cholera-Behandlungszentrum im Kosti Teaching Hospital eingeliefert, das von Ärzte ohne Grenzen unterstützt wird. 92 Patient:innen sind verstorben. Ärzte ohne Grenzen arbeitet bei Behandlung und Eindämmung der Cholera eng mit dem Gesundheitsministerium des Bundesstaats zusammen.

Cholera ist eine durch verunreinigtes Wasser übertragene Krankheit. Der jüngste Ausbruch wurde Berichten zufolge durch einen massiven Stromausfall ausgelöst, nachdem am 16. Februar ein Geschoss der Rapid Support Forces (RSF) das Kraftwerk Rabak getroffen hatte. Die Wasserpumpen waren ausgefallen und die Bevölkerung war hauptsächlich auf Wasser angewiesen, das mit Eselskarren transportiert wurde.

„Angriffe auf kritische Infrastrukturen haben langfristig negative gesundheitliche Auswirkungen auf verletzliche Bevölkerungsgruppen. Kriegsparteien müssen sich an die Regeln des Krieges halten und sicherstellen, dass Zivilpersonen und kritische Infrastrukturen geschützt werden“, sagt Marta Cazorla, Nothilfekoordinatorin von Ärzte ohne Grenzen für den Sudan.

Der Höhepunkt des Cholera-Ausbruchs war zwischen dem 20. und 24. Februar, als Erkrankte und ihre Familien in Panik in das Krankenhaus von Kosti stürmten. Die meisten Patient:innen waren stark dehydriert. Viele mussten auf dem Boden behandelt werden, da das Krankenhaus und das Cholera-Behandlungszentrum keinen Platz mehr hatten.

Um die Situation unter Kontrolle zu bringen, sorgte das Gesundheitsministerium des Bundesstaates Weißer Nil für Zugang zu sauberem Wasser in den Gemeinden und verbot den Einsatz von Eselskarren für den Wassertransport. Weitere Schritte waren Sensibilisierungsmaßnahmen für die Krankheit und der Start einer Cholera-Impfkampagne noch in der Woche des Ausbruchs.

Die Teams von Ärzte ohne Grenzen arbeiten mit dem Personal des Gesundheitsministeriums im Kosti Teaching Hospital und zusätzlichem medizinischen Personal des Rabak-Krankenhauses und unterstützen auch mit Schulungen und Supervision.

Darüber hinaus hat Ärzte ohne Grenzen logistische Unterstützung aus Port Sudan, Kassala und Kosti organisiert und 14 Tonnen medizinische Güter wie Medikamente und Behandlungskits sowie über 25 Tonnen Material wie Betten und Zelte nach Kosti geliefert. Damit kann das Cholera-Behandlungszentrum ausgebaut werden. Zudem sorgt Ärzte ohne Grenzen für die Wasserversorgung und -lagerung im Behandlungszentrum sowie für Desinfektion und Infektionskontrolle.

Werner Reiter | Ärzte ohne Grenzen

Werner Reiter

Press Officer