Ärzte ohne Grenzen Österreich hat heute am Linzer Pfarrplatz die Ausstellung „Ärzte ohne Grenzen hautnah“ eröffnet. Die Freiluftausstellung kann bis 22. Oktober kostenlos besucht werden. Anschaulich wird gezeigt, wie humanitäre Hilfe funktioniert. Das Mitwirken von Ars Electronica Solutions eröffnet erstmalig die Möglichkeit, Projektionen aus aktuellen Einsatzgebieten in der Zeltstadt zu präsentieren.
„Mit unserer Ausstellung ‚Ärzte ohne Grenzen hautnah‘ laden wir die Menschen ein, für kurze Zeit in die Realität unserer Arbeit einzutauchen und unsere täglichen Herausforderungen, aber auch einige unserer Erfolge zu erleben“, sagte Marion Jaros-Nitsch, die bei Ärzte ohne Grenzen Österreich für den Bereich Jugend und Veranstaltungen zuständig ist und die Ausstellung koordiniert auf der heutigen Ausstellungseröffnung. „Wir sehen immer wieder aus nächster Nähe, wie schnell humanitäre Hilfe notwendig werden kann. Zuletzt etwa aufgrund von Naturkatastrophen wie den Erdbeben in der Türkei und Nord-Syrien oder in Marokko oder auch nach den schweren Überschwemmungen in Libyen. Aber was ist diese humanitäre Hilfe genau? Was hilft den Menschen am meisten? Das zeigen wir hier am Pfarrplatz.“
In Zelten, wie sie auch in den Einsatzgebieten von Ärzte ohne Grenzen verwendet werden, tauchen Besucher:innen in die Welt von Ärzte ohne Grenzen ein. Zu den Highlights gehört ein aufblasbarer Operationssaal, in dem sie sich ein Bild von den medizinischen Herausforderungen in Krisengebieten machen können.
„Gerade nach Naturkatastrophen ist ersichtlich, wie rasch wir als humanitäre Organisation in den betroffenen Krisengebieten vor Ort sein müssen, um umgehend Nothilfe zu leisten. Wir haben unsere Einsätze über die Jahre mit vielen Innovationen immer wieder weiterentwickelt“, so Jaros-Nitsch „Ganz besonders freuen wir uns daher über die heurige Kooperation mit der Ars Electronica Solutions.“
Ärzte ohne Grenzen arbeitet auf der einen Seite oft mit einfachsten Mitteln, um in entlegensten Regionen der Welt rasch Hilfe zu leisten – auf der anderen Seite ist die humanitäre Nothilfeorganisation eben auf Innovationen angewiesen, die ganz konkret die weltweiten Einsätze verbessern. Hier ergibt sich eine spannende Zusammenarbeit mit der Ars Electronica, einer der führenden internationalen Plattformen für Innovationen an der Schnittstelle von Kunst, Technologie und Gesellschaft. Konkretes Ergebnis sind Projektionen aus den Einsatzgebieten in der Zeltstadt am Linzer Pfarrplatz sowie die multimediale Präsentation am 18. Oktober im Deep Space im Ars Electronica Center, bei der Leslie Jessen und Bernadette Schober (beide von Ärzte ohne Grenzen) davon erzählen „wie Satellitenbilder Leben retten“.
„Ars Electronica Solutions freut sich, die Freiluftausstellung ‚Ärzte ohne Grenzen hautnah‘ in Linz zu unterstützen. Wie schon bei früheren Kooperationen ist es uns ein Anliegen, die Bedeutung und Bandbreite der humanitären Hilfe von Ärzte ohne Grenzen durch den Einsatz innovativer Technologien einem breiten Publikum zugänglich zu machen,“ betont Chris Bruckmayr, Head of Products & Events von Ars Electronica Solutions.
Zwölf Tage Einsatz am Pfarrplatz
Die Ausstellung „Ärzte ohne Grenzen hautnah“ besteht aus Zelten mit orginalen Ausstellungsstücken, die den Pfarrplatz in Linz zwölf Tage lang in einen Mikrokosmos der humanitären Hilfe verwandeln. Die Besucher:innen erfahren, wie Medikamente in Krisengebiete gelangen und wie Trinkwasser aufbereitet wird, wie ein Ebola-Schutzanzug angelegt wird oder was bei der Durchführung von Impfkampagnen zu berücksichtigen ist; auch ein aufblasbarer Operationssaal ist zu sehen.
Hauptanliegen der Ausstellung ist es, die breite Öffentlichkeit vor allem auch für jene Krisengebiete zu sensibilisieren, über die in Österreich wenig bekannt ist.
Der Alltag der Betroffenen, die Schicksale von Patient:innen und die ganz persönlichen Erfahrungen unserer Einsatzkräfte zeichnen ein eindrucksvolles Bild der humanitären Hilfe, das durch die Fotoprojektionen, die in Kooperation mit Ars Electronica gezeigt werden, noch greifbarer wird.
„Mit der Ausstellung veranschaulichen wir, dass Hilfe nicht nur notwendig, sondern meist auch möglich ist, wenn das nötige Know-how und der Wille dazu da sind“, betont Marion Jaros-Nitsch. „Wir sind täglich, inklusive an den Wochenenden, am Platz und freuen uns über das Interesse an unserer Arbeit. Und vielleicht sind die einen oder anderen Besucher:innen motiviert, jetzt oder später bei uns mitzuwirken – entweder durch eine Spende oder indem sie sich für einen Hilfseinsatz melden. Beides können wir dringend brauchen.“
Ärzte ohne Grenzen/Médecins Sans Frontières (MSF) leistet seit 1971 medizinische Nothilfe in Krisengebieten auf der ganzen Welt. Die Arbeit der Hilfsorganisation basiert auf der Überzeugung, dass jeder Mensch in Not ein Recht auf Hilfe hat, unabhängig von Herkunft, Weltanschauung oder Religion. Schwerpunkte sind Hilfseinsätze in Konfliktgebieten, bei Flüchtlingskrisen, in Regionen mit unzureichender medizinischer Versorgung, bei Ernährungskrisen und nach Katastrophen sowie Epidemien. 2022 war Ärzte ohne Grenzen in über 75 Ländern aktiv. Weltweit arbeiten rund 68.000 Mitarbeiter:innen für Ärzte ohne Grenzen.