Ärzte ohne Grenzen bereitet Ausweitung der medizinischen Hilfe im Sudan vor

27.04.2023
Die anhaltende Gewalt in vielen Teilen des Landes nimmt kein Ende. Die Krankenhäuser sind überlastet, Tausende Menschen auf der Flucht.

„Während der Waffenruhe am Sonntag konnte Ärzte ohne Grenzen eine Gesundheitseinrichtung in Khartum mit medizinischen Hilfsgütern versorgen. Wir stehen in Kontakt mit Krankenhäusern, sudanesischen Gesundheitsbehörden sowie -verbänden und versuchen, weitere Gesundheitseinrichtungen in der Hauptstadt zu versorgen. Die Kämpfe machen dies jedoch weiterhin fast unmöglich", sagt Ghazali Babiker, Landeskoordinator von Ärzte ohne Grenzen im Sudan.

In Nord-Darfur wurde in dem Krankenhaus in al-Faschir bisher eine große Zahl an Verwundeten aufgenommen. Die Teams von Ärzte ohne Grenzen, die das Krankenhaus unterstützen, sind rund um die Uhr im Einsatz. Das Krankenhaus ist aktuell die einzige Gesundheitseinrichtung in der Stadt. Bisher haben es über 400 Verwundete zur Behandlung ins Krankenhaus geschafft.

Tausende Menschen sind aus Khartum nach Wad Madani geflohen. Die Teams von Ärzte ohne Grenzen, darunter auch Mitarbeiter:innen aus Khartum und Damazin, prüfen derzeit, wie sie am besten auf den Bedarf vor Ort reagieren können.

Ärzte ohne Grenzen unterstützt weiterhin Gesundheitseinrichtungen und behandelt Patient:innen, unter anderem in ad-Damazin im Bundesstaat Blauer Nil, in Omdurman im Bundesstaat al-Chartum, in Kreinik und al-Dschunaina in West-Darfur, in Rokero in Zentral-Darfur, in Um Rakuba und im Bundesstaat Al-Qadarif, im Ostsudan. Ärzte ohne Grenzen setzt alles daran, den Menschen im Sudan die dringend benötigte medizinische Versorgung zukommen zu lassen, insbesondere in diesen schwierigen Zeiten. Um das zu tun, muss jedoch die Sicherheit der Mitarbeiter:innen und Patient:innen gewährleistet werden.    

„Erfahrene Notfallteams von Ärzte ohne Grenzen stehen bereit, in den Sudan zu reisen, sobald sie in der Lage sind, die Ausweitung unserer Hilfe zu unterstützen. Andere Teams erarbeiten Wege, um medizinische und humanitäre Hilfsgüter in das Land zu schicken", so Kate Nolan, stellvertretende Einsatzleiterin von Ärzte ohne Grenzen.

Nach mehr als einer Woche, in der sie sich vor den schweren Kämpfen zu schützen versuchten, sind einige der Teams an sicherere Orte umgezogen, während für andere die Ausreise geplant ist. Einige Mitarbeiter:innen sind auch mit ihren Familien in sicherere Gebiete umgezogen, oft zu anderen Familienmitgliedern. Ärzte ohne Grenzen steht weiterhin in engem Kontakt mit allen Teammitgliedern, soweit dies möglich ist. Die Sicherheit der Mitarbeiter:innen hat oberste Priorität.

„Wir appellieren erneut an alle Beteiligten, ihren Verpflichtungen nach dem humanitären Völkerrecht nachzukommen und die Sicherheit des medizinischen Personals und der Gesundheitseinrichtungen zu gewährleisten, unseren Teams, Krankenwägen und der Zivilbevölkerung auf der Suche nach medizinischer Versorgung sicheres Geleit zu gewähren und die Bewegungsfreiheit derjenigen zu erleichtern, die humanitäre Hilfe leisten“, erklärt Abubakr Bashir Bakri, Einsatzleiter von Ärzte ohne Grenzen im Sudan.

Eva Hosp, Media und Events

Eva Hosp

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