Zwei spanische Mitarbeiterinnen von Ärzte ohne Grenzen im Flüchtlingslager Dadaab entführt (Update)

14.10.2011
Ein Fahrer wurde bei dem Angriff verletzt

Am Donnerstag, den 13. Oktober, wurde ein Team von Ärzte ohne Grenzen im kenianischen Flüchtlingslager Dadaab angegriffen. Einer der Fahrer, Mohamed Hassan Borle, 31 Jahre, wurde bei diesem Angriff verletzt. Sein Zustand ist stabil. Er ist außer Gefahr, bleibt aber im Krankenhaus. Zwei spanische Mitarbeiterinnen wurden verschleppt. Bis jetzt ist es Ärzte ohne Grenzen nicht gelungen, Kontakt mit den beiden betroffenen Mitarbeiterinnen aufzunehmen. Ein Krisenstab wurde eingerichtet, der sich mit dem Vorfall befasst.

Bei den beiden entführten Kolleginnen handelt es sich um Montserrat Serra, 40 Jahre, aus Girona (Palafrugell) und Blanca Thiebaut, 30, aus Madrid. Beide arbeiten als Logistikerinnen für Ärzte ohne Grenzen im Flüchtlingslager Dadaab. Ihre Familien wurden informiert. Ärzte ohne Grenzen ruft alle Medien dazu auf, die Privatsphäre der Familien in dieser schwierigen Zeit zu respektieren.

„Wir stehen in regelmäßigem Kontakt mit den Familien unserer beteiligten Kolleginnen und den zuständigen Behörden. Wir tun alles, was wir können, um ihre sichere und baldige Rückkehr zu gewährleisten. Unsere Gedanken sind bei ihnen und ihren Familien", sagt José Antonio Bastos, Präsident von Ärzte ohne Grenzen in Spanien.

Nach dem Angriff hat Ärzte ohne Grenzen einen Teil des Teams aus zweien der drei Flüchtlingslager, Dagahaley und Ifo, evakuiert, in Dadaab. In der Folge musste entscheidende medizinische Hilfe eingestellt werden. Allerdings hält Ärzte ohne Grenzen lebensrettende Maßnahmen aufrecht.

Dieser Angriff gefährdet die Unterstützung von Tausenden Menschen, die dringend humanitäre Hilfe brauchen, und eine schnelle und zufrieden stellende Lösung ist notwendig.

Um die beste und schnellste Lösung des Vorfalls zu erreichen, ist absolute Diskretion notwendig. Ärzte ohne Grenzen macht derzeit keine weiteren Angaben und wird keine weiteren Kommentare dazu geben. Ärzte ohne Grenzen ruft zudem alle beteiligten Akteure auf, diesen Vorfall nicht öffentlich zu kommentieren. „Die aktuelle öffentliche Aufmerksamkeit rund um den Vorfall ist nicht hilfreich, da sie nur den Familien schaden und die Bemühungen um eine sichere Rückkehr unserer Kolleginnen gefährden kann", sagt Bastos.