Ukraine: Ärzte ohne Grenzen verstärkt Notfallteams weiter

25.02.2014
Chirurgische Hilfe und psychologische Betreuung

Die Auseinandersetzungen zwischen Opposition und Polizei in der Ukraine forderten mindestens 77 Tote und Hunderte von Verletzten. Ein Chirurg von Ärzte ohne Grenzen hat in der vergangener Woche (zwischen 19. und 21. Februar) dabei geholfen, 20 Verletzte in einem Krankenhaus in Kiew zu versorgen. Er führte kleinere Operationen bei Schusswunden und Verletzungen durch Explosionen durch und versorgte Patienten mit Knochenbrüchen. Ärzte ohne Grenzen wird sein Notfallteam in den kommenden Tagen mit weiteren Mitarbeitern aufstocken, um darauf vorbereitet zu sein, auf die sich schnell verändernde Lage reagieren zu können. Unter ihnen werden auch zwei Psychologen sein, um die psychologische Betreuung verstärken zu können.

“Im Moment ist die Situation in Kiew relativ stabil, die medizinische Versorgung funktioniert gut” sagt Morten Rostrup, Nothilfekoordinator von Ärzte ohne Grenzen in Kiew. “Allerdings sind einige Menschen durch die Gewalt traumatisiert. Deswegen werden wir unsere psychologische Betreuung verstärken. Wir beobachten die Situation sehr genau für den Fall, dass sich die Lage hier oder in anderen Landesteilen verändert.”

In den kommenden Tagen werden zwei Psychologen von Ärzte ohne Grenzen das Team in Kiew verstärken, um Betroffene der Gewalt betreuen zu können. Darüber hinaus wird die Organisation weiterhin Gesundheitsausrüstung spenden. Ärzte ohne Grenzen hat bereits medizinisches Material an verschiedene Gesundheitseinrichtungen und Krankenhäusern in Kiew ausgegeben, darunter  z.B. ein Operationstisch sowie Infusionsständer, Operationslampen und Krankentragen.

Darüber hinaus plant Ärzte ohne Grenzen Erkundungsteams in andere Teile des Landes zu entsenden, um die dortige Gesundheitsinfrastruktur zu begutachten. Aktuell besteht das medizinische Notfallteam vor Ort aus einem Chirurgen, einem Anästhesisten und einem Arzt.

Seit 2012 unterhält  Ärzte ohne Grenzen  ein  Programm gegen Tuberkulose  in der Region Donetsk, im Osten des Landes. Das Programm läuft normal weiter.