Taifun Hagupit schwächt ab - Teams von Ärzte ohne Grenzen werden Situation auf der Insel Samar erkunden

08.12.2014
Der Taifun Hagupit scheint weniger stark zu sein als zunächst befürchtet. Doch das Ausmaß der Zerstörung auf den Philippinen ist noch nicht klar.

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Da der Grad der Zerstörung und der mögliche medizinische Bedarf auf der Insel Samar im Zusammenhang mit dem Taifun Hagupit noch unklar sind, bereiten sich die Teams von Ärzte ohne Grenzen in Tacloban darauf vor, morgen Teile der Insel zu erkunden. Das Team wird mit dem Auto den Südwesten von Samar entlangfahren und anschließend weiter in den Osten der Insel nach Taft. Das chirurgische und das Koordinationsteam von Ärzte ohne Grenzen sind einsatzbereit in Manila, können aber wegen der schlechten Wetterbedingungen in Manila und den vom Taifun betroffenen Regionen noch nicht sofort aufbrechen.

Zurzeit ist geplant, dass ein Teil der MitarbeiterInnen morgen nach Tacloban abreist und das Koordinationsteam Samar erkundet. Zwei Hubschrauber stehen für Ärzte ohne Grenzen bereit. Die Teams von Ärzte ohne Grenzen in Tacloban berichten inzwischen von einer leichten Beruhigung der Wetterbedingungen.

In Palo, wo Ärzte ohne Grenzen das Provinzkrankenhaus von Leyte unterstützt, konnte der Betrieb normal weitergehen und alle MitarbeiterInnen sind wieder bei der Arbeit. Bis heute haben wir 33 Mütter bei der Geburt begleitet, auch eine Kaiserschnitt-Geburt wurde durchgeführt. Weitere sechs Menschen wurden mit Verletzungen eingeliefert, die sie durch den Taifun davongetragen hatten.

"Hier verläuft alles normal", erzählt der Projektkoordinator Elvis Otieno: "Der Betrieb läuft, und es werden weiterhin PatientInnen eingeliefert. Die Menschen sind wieder auf den Straßen und auch der Autoverkehr".

Die Situation unterscheidet sich vom vergangenen Jahr

Der Taifun Hagupit scheint nicht so stark zu sein wie zunächst befürchtet und hat sich seit dem Wochenende abgeschwächt. Allerdings bleibt unklar, wie stark die Zerstörungen auf den Philippinen sind. "Die Situation unterscheidet sich deutlich vom vergangenen Jahr", sagt der Landeskoordinator von Ärzte ohne Grenzen für die Philppinen, Olivier Aubry. "Im Vergleich zum Taifun Haiyan, der der Kategorie fünf zugeordnet war, hat Taifun Hagupit nur Kategorie drei mit deutlich geringeren Stürmen und Regenfällen."

Der Taifun Hagupit, der am Sonntagabend im Osten der Insel Samar und der dortigen Stadt Dolores an Land traf, ist inzwischen zur Insel Marinduque in den Nordwesten von Torrijo gezogen. Der abgeschwächte Taifun wird inzwischen als Kategorie eins eingeordnet und ist damit mit einem tropischen Sturm zu vergleichen.

Ärzte ohne Grenzen leistete 2013 in den Philippinen im Osten Visayas Hilfe für die Menschen, die Opfer des Taifun Haiyan wurden.