Somalia: Spital von Ärzte ohne Grenzen unter Beschuss

30.03.2012
Daynile-Krankenhaus in Mogadischu betroffen

Mogadischu/Wien, 30. März 2012. Ärzte ohne Grenzen verurteilt den Beschuss des Daynile-Krankenhauses in Mogadischu am heutigen Freitag. Die Kämpfe begannen Freitag früh in Daynile, einem Randbezirk von Mogadischu. Der Granatenbeschuss traf die Notaufnahme sowie einen Teil der dazugehörigen chirurgischen Abteilung und verursachte erheblichen Schaden. Ärzte ohne Grenzen ist seit dem Jahr 2006 in dem Krankenhaus tätig.

Der Zwischenfall forderte keine Opfer unter den 19 Patienten und den Angestellten – 36 medizinische Mitarbeiter und 12 Wächter –, die alle in der Abteilung für Innere Medizin Zuflucht vor dem Granatenbeschuss gesucht haben. Ärzte ohne Grenzen ruft die Konfliktparteien auf, das Krankenhaus in Daynile als neutralen Ort zu respektieren – ebenso wie alle anderen medizinischen Einrichtungen in Somalia – und die Sicherheit der Patienten und des Personals zu garantieren.

Ärzte ohne Grenzen arbeitet seit 1991 in Somalia. Derzeit gibt es landesweit 13 Projekte. Die Mitarbeiter leisten medizinische Hilfe und führen Ernährungs- und Impfprogramme durch. Ärzte ohne Grenzen leistet auch in den Flüchtlingslagern in Dadaab in Kenia sowie in Dolo Ado in Äthiopien Nothilfe.

Blanca Thiebaut und Montserrat Serra wurden am 13. Oktober 2011 im kenianischen Dadaab entführt, während sie somalischen Flüchtlingen humanitäre Hilfe leisteten. Ärzte ohne Grenzen ruft alle Somalis dazu auf - insbesondere die Diaspora, lokale Führer und vor allem die Behörden in den Regionen Somalias, in denen die entführten Kolleginnen gefangen gehalten werden -, alles in ihrer Macht stehende zu tun, um ihre sichere Freilassung zu ermöglichen.

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