Sierra Leone: Clowns unterstützen die Aktivitäten von Ärzte ohne Grenzen in Kabala

22.12.2017
Im November besuchten Clowns von den Roten Nasen das Projekt von Ärzte ohne Grenzen im Kabala Distrikt Krankenhaus in Koinadugu, Sierra Leone. Dort wird die Bevölkerung und das Gesundheitssystem nach dem Ebola-Ausbruch unterstützt.
Kabala, Sierra Leone, November: Momente der Freude und Unbeschwertheit: Professionelle Clowns von den Roten Nasen besuchen unser Projekt im Kabala District Krankenhaus

Im November besuchten professionelle Clowns von den Roten Nasen das Projekt von Ärzte ohne Grenzen im Kabala Distrikt Krankenhaus in Koinadugu, Sierra Leone. Ärzte ohne Grenzen ist dort und in der Umgebung des Krankenhauses im Einsatz, um die Bevölkerung und das Gesundheitssystem während der Regenerierungsphase nach dem Ebola-Ausbruch zu unterstützen.

Für die Patienten und Patientinnen im Kabala Distrikt Krankenhaus war es ein ungewohnter Anblick: In den vergangenen Wochen erhielten sie nicht nur Besuch von Ärzten und Krankenschwestern, sondern auch von Clowns. Auf der Kinderstation war lautes Gelächter zu hören. Dort drehten vier Clowns von den Roten Nasen ihre „Runden“. Sie brachten den Patienten, Mitarbeiterinnen und Betreuern Spaß und Freude und ermöglichten ihnen eine Auszeit vom oft tristen Krankenhausalltag.

Der Besuch in Sierra Leone war Teil einer gemeinsamem Aktion von Ärzte ohne Grenzen und den Roten Nasen: Eine „Emergency Smile Mission" mit dem Ziel, die Aktivitäten von Ärzte ohne Grenzen im Kabala Distrikt Krankenhaus und in den umliegenden Dörfern im Norden des Landes zu unterstützen. Mit humorvollen Shows halfen die professionellen Clowns dabei, die Sorgen, Ängste und psychische Belastung der Patienten und Patientinnen zu reduzieren. Denn wie überall sonst, ist auch in Koinadugu niemand gerne im Krankenhaus.

„Die Clowns von den Roten Nasen brachten Patienten und Patientinnen sowie Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen zum Lachen. Der Wert, den diese Art des Besuchs für das Wohlbefinden der Menschen hat, darf nicht unterschätzt werden,“ betont Edda Bambach, Personalkoordinatorin in Sierra Leone.

Red Noses International
Kabala, Sierra Leone, November: Bei ihren Besuchen im Krankenhaus brachten die Clowns Patienten und Patientinnen und die Teams von Ärzte ohne Grenzen zum Lachen.

Ärzte ohne Grenzen arbeitet seit 2016 in der Region Koinadugu, um die Bevölkerung nach dem Ebola-Ausbruch zu unterstützen. Obwohl Sierra Leone am 17. März 2016 Ebola-frei erklärt wurde, ist das Land immer noch mit dem Wiederaufbau des überlasteten Gesundheitssystems beschäftigt. Viele Menschen haben keinen Zugang zu Gesundheitsversorgung. Daher weist das Land weltweit einige der schlechtesten Gesundheitsindikatoren auf, insbesondere in Bezug auf die Mütter- und Kindersterblichkeit. Um dem entgegenzuwirken, betreibt Ärzte ohne Grenzen in enger Kooperation mit dem lokalen Gesundheitsministerium medizinische Aktivitäten in Koinadugu.

Seit Beginn des Projekts wurde die Bettenkapazität im Kabala Distrikt Krankenhaus von 81 auf 150 aufgestockt. Mehr als 8.500 Patienten und Patientinnen wurden behandelt und 560 Frauen bei komplizierten Schwangerschaften unterstützt. In Mungo, einem ländlichen Gebiet in der Region Koinadugu, hat Ärzte ohne Grenzen erfolgreich eine Blutbank eingerichtet.

In der Region Koinadugu versucht Ärzte ohne Grenzen das Wissen über Themen wie Malaria-Vorsorge und Bluttransfusion innerhalb der Bevölkerung zu erweitern und bietet Schwangerschaftsvorsorge für Frauen an. Mit humorvollen Shows unterstützten die Clowns die Gesundheitsförderung und Bewusstseinsarbeit von Ärzte ohne Grenzen und leisteten einen Beitrag dazu, den Gesundheitszustand der Bevölkerung zu verbessern. In Workshops zeigten sie dem Team von Ärzte ohne Grenzen und örtlichen Gesundheitspersonal, wie Humor in die tägliche Arbeit integriert werden kann.

Im Kabala Distrikt Krankenhaus unterstützt Ärzte ohne Grenzen die Geburtshilfe und Pädiatrie, den Operations- und Kreißsaal, die Geburtenstation, das Labor, die Blutbank, Triage, Notaufnahme und den Beobachtungsraum. Gemeinsam mit dem Gesundheitsministerium in Koinadugu bietet Ärzte ohne Grenzen lebensrettende medizinische Hilfe für mehr als 400.000 Menschen in der Region.