Philippinen: Ärzte ohne Grenzen hilft gezielt in entlegenen Gemeinden

06.12.2013
Mobile Kliniken und Verteilung von Hilfsgütern für Betroffene

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Die Insel Leyte zählt zu den am meisten verwüsteten Regionen der Philippinen nach dem Taifun.
Agus Morales/ MSF
Liberty, Insel Leyte, Philippinen, 18.11.2013: Die Insel Leyte zählt zu den meist verwüsteten Regionen der Philippinen nach dem Taifun.

Die Folgen des Taifuns Haiyan in den Regionen Leyte, Samar und Panay waren verheerend, aber die Notlage der Bevölkerung in den ländlichen und abgelegenen Gebieten dieser Inseln wird oft nicht berichtet. Diese Gemeinden zu unterstützen ist für die medizinische Hilfsorganisation Médecins Sans Frontières / Ärzte ohne Grenzen (MSF) eine Top- Priorität.

Die medizinischen Teams von Ärzte ohne Grenzen verwenden Boote oder fahren in die Berge, um Zugang zu den Menschen, die von der Katastrophe betroffen sind, zu bekommen. Die Verteilung von Hilfsgütern und die Einrichtung von mobilen Kliniken sind Eckpfeiler der Strategie, um die abgelegenen Gemeinden zu erreichen.

 „Lebenswichtige Kommunikationsinfrastrukturen wurden beschädigt“, sagt Manfred Murillo, Logistiker von Ärzte ohne Grenzen, „deshalb ist die Idee, diese Familien mit der notwendigsten Ausrüstung zu versorgen, damit sie überleben können, und ihnen eine bessere Lebensqualität zu ermöglichen.“Bisher wurden mehr als 15.000 Hilfsgüter und 4.700 Zelte verteilt. Die Teams sind in verschiedenen Regionen tätig und versuchen, auf die Folgen des Taifuns zu reagieren. In Leyte sind zwei mobile Kliniken und die Unterstützung der Gesundheitszentren ein Schlüssel zur Deckung der medizinischen und humanitären Bedürfnisse der Bevölkerung.„In vielen Orten, wie Liberty und Capoocan, fanden wir Menschen, die nach zehn bis 20 Tagen nach dem Taifun noch keine Hilfe bekamen“, sagt Karla Bil, medizinische Koordinatorin von Ärzte ohne Grenzen in der Region. „Niemand vor uns hatte dort Halt gemacht. Wir sahen auch Menschen mit schweren Verletzungen.“

Während große Teile der Küsten Leyte verwüstet wurden, sind auch Teile im Landesinneren betroffen, wie die Städte um den Burauen Bezirk und andere entlegene Gemeinden.

“Wir haben ein Feldspital in Burauen aufgebaut, um dem Gesundheitszentrum des Bezirks zu ermöglichen, wieder Patienten zu empfangen, so wie vor dem Taifun“, sagt Federica Nogarotto, Koordinator von Ärzte ohne Grenzen in der Region. „Zur gleichen Zeit unterstützt Ärzte ohne Grenzen die Gesundheitszentren in den umliegenden Städten mit Wasser, Medikamenten und Personal, um medizinische Behandlungen für die Bevölkerung anzubieten.“ Über 3.300 Zelte und 3.100 Hygiene- und Küchenkits wurden in den abgelegenen Gemeinden verteilt, die am stärksten von der Katastrophe betroffen sind.

Auf der Insel Samar führen zwei medizinische Teams (eines auf dem Land, das andere per Boot) eine mobile Klinik in abgelegenen Gebieten, einschließlich der kleinen Insel südlich von Guiuan. Teams von Ärzte ohne Grenzen verteilen weiterhin Zelte, Hygienesets und Kochutensilien an die Menschen, deren Häuser durch den Taifun zerstört wurden. Die Teams haben bereits mehr als 4.800 Sets und 1.480 Zelte in der Gegend verteilt. Wasser-und Sanitärexperten stellen momentan Wasser für 20.000 Menschen pro Tag bereit.