Pakistan: 400.000 Menschen von schweren Überschwemmungen betroffen

30.07.2010
Hilfsgüterverteilungen in Vorbereitung

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Schwere Regenfälle haben im Nordwesten Pakistans zu massiven Zerstörungen von Häusern und Infrastruktur geführt. Erkundungsteams von Ärzte ohne Grenzen evaluieren zurzeit die Situation, um über die Einsatzmaßnahmen zu entscheiden.

Teams der Organisation führen Erkundungen in den Distrikten Swat, Lower Dir, Dagai und Peshawar durch, um das Ausmaß der Zerstörung und die daraus folgenden Bedürfnisse der Bevölkerung zu ermessen. Eine der Erkundungen in der Stadt Bakthirabad im Distrikt Sibi wurde bereits zu ende geführt. Das Team wird dort am Sonntag Hygiene-Kits, Plastikplanen und Fertignahrung verteilen.

Bestehende Hilfsprojekte von Außenwelt abgeschnitten

„Die Zerstörungen sind groß, und wir müssen noch ein klareres Bild erhalten, aus dem hervorgeht, wo Ärzte ohne Grenzen am dringendsten benötigt wird“, sagt Benoit De Gryse, Landeskoordinator der Organisation in Pakistan. „Die Lage wird dadurch verkompliziert, dass die Zerstörungen patchworkartig sind, und es Regionen gibt, wo die Menschen wegen der Überflutungen nur sehr schwer zu erreichen sind.“

Die Projekte von Ärzte ohne Grenzen in der Stadt Timurgara, in Lower Dir, sind komplett abgeschnitten, weil sämtliche Brücken, die in die Region führen, zerstört wurden. Die Organisation arbeitet aber in Timurgara weiter. Dort wurden zehn Patienten mit Verletzungen  in der Notfallaufnahme des Krankenhauses der Stadt versorgt, die von Ärzte ohne Grenzen unterstützt wird. Die Organisation konzentriert sich darauf, die Trinkwasserversorgung dieses Krankenhauses sicherzustellen. Zudem errichten Mitarbeiter in den Distrikten in Swat, Lower Dir und Dargai  drei Cholerabehandlungszentren. Das Cholerabehandlungszentrum in Hangu besteht weiter.

„Das sind die schlimmsten Fluten seit Generationen in diesen Gebieten. Viele der Häuser sind aus Lehm gebaut, was sie anfällig macht für Zerstörungen. Viele Menschen können Gesundheitsstrukturen nicht erreichen, weil Regionen durch das Wasser abgeschnitten sind. Für die Betroffenen ist es von entscheidender Bedeutung, dass grundlegende Sanitär- und Hygienebedürfnisse schnellstmöglich erfüllt werden können.“