Haiti: Zwei entführte Mitglieder der Teams von Ärzte ohne Grenzen freigelassen

11.03.2010
Am 5. März in Port-au-Prince entführte Mitarbeiter wieder bei ihren Teams

Zwei Mitarbeiter von Médecins Sans Frontières/ Ärzte ohne Grenzen (MSF), die am 5. März in Port-au-Prince in Haiti entführt wurden, sind heute freigelassen worden und wieder bei ihren Teams.

„Ärzte ohne Grenzen ist sehr erleichtert. Unsere Team-Mitglieder wurden freigelassen, sie sind in Sicherheit und bei guter Gesundheit“, sagt Jean-Sebastien Matte, Einsatzleiter für Ärzte ohne Grenzen in Haiti. „Wir teilen die Freude mit ihren Verwandten und Freunden, die während der vergangenen fünf Tage sehnsüchtig auf diese gute Nachricht gewartet haben. Unsere zwei Mitarbeitenden werden baldmöglichst mit ihren Familien zusammen geführt.“

Aus Respekt für die Privatsphäre der beiden gibt Ärzte ohne Grenzen ihre Identität nicht bekannt. Zudem veröffentlicht die Organisation keine weiteren Informationen über die näheren Umstände der Ereignisse.

„Unser Ziel ist, weiterhin mit unserer Arbeit in Haiti fortzufahren. Die Bedürfnisse hier sind nach wie vor immens und unsere Hilfe bleibt wesentlich. Dieser Sicherheitsvorfall zwingt uns jedoch, zu überprüfen, wie wir in diesem Land weiterarbeiten können,“ sagt Bruno Jochum, operationeller Direktor in der Genfer Einsatzzentrale von Ärzte ohne Grenzen. „Die Sicherheit unserer rund 3.000 haitianischen und cirka 400 internationalen Helferinnen und Helfer ist eine Priorität. Unser Einsatz ist jetzt schwieriger geworden. Wir müssen über die Konsequenzen dieses Vorfalls für die Arbeit in Haiti nachdenken.“

Ärzte ohne Grenzen ist bereits seit 19 Jahren in Haiti tätig. Nach dem Erdbeben vom 12. Jänner erhöhte die Organisation ihre Hilfe drastisch. Bis heute haben die Teams mehr als 40.000 Personen medizinisch versorgt, darunter 3.500 mit chirurgischen Eingriffen. Ärzte ohne Grenzen hat 7.000 Zelte verteilt, Wasser wurde für zehntausende Obdachlose zur Verfügung gestellt und psychologische Hilfe für tausende Betroffene angeboten, damit sie den Verlust von ihnen nahestehenden Menschen und ihrer Besitztümern besser verarbeiten können.