Explosionen in Brazzaville - Behandlung von Verwundeten

06.03.2012
Unterstützung der Krankenhäuser
Republik Kongo 2011
MSF
Betou, Republik Kongo, 13.07.2011: Das Ärzte ohne Grenzen-Hospital in Betou, im Nordosten der Republik Kongo.

Am Sonntagmorgen, den 4. März 2012, töteten mehrere Explosionen in der kongolesischen Hauptstadt Brazzaville Dutzende Menschen, Hunderte wurden verletzt. Die Explosionen hatten schwerwiegende Schäden zur Folge. Ein Team von Ärzte ohne Grenzen hilft dem Universitätskrankenhaus bei der Behandlung der Verletzten und stellte den zwei öffentlichen Krankenhäusern, die noch in Betrieb sind, medizinisches Material zur Verfügung.

Am Sonntagmorgen gab es drei aufeinanderfolgende heftige Explosionen im Waffenlager einer Militäreinrichtung in der Nähe von M'Pila im Nordosten der Stadt Brazzaville. Dabei wurde die Bevölkerung in Panik versetzt, es kam zu Verletzten, Menschen starben und es entstanden schwere Schäden. Nach offiziellen Angaben wurden die Explosionen durch elektrische Kurzschlüsse ausgelöst.

„Die Explosionen setzten sich während des Tages in der Stadt fort“, sagte Dr. Yann Diplo, Landeskoordinator von Ärzte ohne Grenzen in Brazzaville. „M'Pila, wo sich das Militärlager befindet, und verschiedene andere Gebiete wie Talangai, Ouenzé sowie das Stadtzentrum waren betroffen.“

Unterstützung der medizinischen Teams vor Ort

Eine Stunde nach der letzten Explosion waren Teams von Ärzte ohne Grenzen in Brazzaville sowohl im Universitätskrankenhaus als auch im Makélékélé-Krankenhaus vor Ort, um Verwundete zu versorgen.

„Wir haben im Universitätskrankenhaus viele Verwundete vorgefunden“, sagt Diplo. „Die meisten hatten mehrere Verletzungen. Wir arbeiteten mit den medizinischen Teams zusammen, behandelten Patienten und erstellten eine Liste mit den dringendsten Bedürfnissen. Einen Großteil der benötigten medizinischen Materialien konnten wir bereitstellen.“

Aufbau von Behandlungszelten

In den folgenden 24 Stunden wurden 225 Verletzte ins Universitätskrankenhaus und 50 Verletzte ins Makélékélé-Krankenhaus gebracht. Es wurde von 20 Toten berichtet. Um in beiden Krankenhäusern die Aufnahmekapazitäten zu erhöhen, bauten die Teams von Ärzte ohne Grenzen je ein Behandlungszelt in unmittelbarer Nähe zu den Notaufnahmen auf.

„Am Montag fuhren wir zum Talangai-Krankenhaus, um dort die Lage zu erkunden“, sagt Diplo. „Aufgrund der Schäden durch die Explosion ist dies nicht mehr funktionsfähig. Sämtliche Teile des Gebäudes sind betroffen. Alle Patienten waren bereits in andere Krankenhäuser gebracht worden.“

Ärzte ohne Grenzen bereitet weitere Unterstützung mit chirurgischem Material für das Brazzaviller Universitäts-Kankenhaus und das Makélékélé-Krankenhaus vor.