Entführung eines von Ärzte ohne Grenzen gemieteten Autos in Somalia endet mit tragischem Tod

26.06.2009
Entführung eines von Ärzte ohne Grenzen gemieteten Autos in Somalia endet mit tragischem Tod

Am frühen Abend des 24. Juni 2009 wurde in Nord Galkayo ein von Ärzte ohne Grenzen/Médecins Sans Frontières (MSF) gemietetes Privatfahrzeug angegriffen. Es hatte gerade einen Patienten von einer Gesundheitseinrichtung von Ärzte ohne Grenzen in Süd Galkayo in eine andere in Nord Galcayo transferiert. Eine Begleitperson des Patienten wurde getötet, der Fahrer verletzt. Ein MSF-Mitarbeiter, der sich ebenfalls in dem Fahrzeug befand, blieb unverletzt. Der Fahrer wurde inzwischen behandelt und ist in verhältnismäßig gutem Zustand. Das Auto wurde bei dem Vorfall gestohlen.

Gewalt gegen jene Menschen, die in Somalia nach wie vor dringend notwendige medizinische Hilfe leisten ist, völlig inakzeptabel. Solche Aktionen gefährden die lebensrettende Arbeit von Ärzte ohne Grenzen vor Ort, deren Mitarbeiter für Hunderttausende Somalis im ganzen Land medizinische Hilfe anbieten.

Ärzte ohne Grenzen begann seine Arbeit in Somalia 1991. Seit Januar 2008 laufen die Hilfsprogramme in Süd- und Zentralsomalia nach wie vor dank dem großen Engagement, der harten Arbeit und dem Mut unserer somalischen Mitarbeiter. Sie werden von einem internationalen Team in Nairobi unterstützt, das die Projekte besucht, wann immer es die Sicherheitslage erlaubt.

Ärzte ohne Grenzen ruft alle Kriegsparteien auf, medizinische Einrichtungen und Hilfeleistungen zu respektieren, damit die Menschen im Land unabhängig von ihrer politischen, religiösen oder militärischen Zugehörigkeit Zugang zur dringend benötigten Gesundheitsversorgung haben.

Im Jahr 2008 haben die MSF-Teams 727.428 ambulante Behandlungen durchgeführt, darunter 267.168 Behandlungen von Kindern unter fünf Jahren. Über 55.000 Frauen erhielten pränatale Behandlungen und über 24.000 Menschen wurden in von MSF unterstützte Krankenhäuser und Gesundheitszentren aufgenommen. Es wurden 3.878 chirurgische Eingriffe durchgeführt, 1.249 davon waren gewaltbedingte Verletzungen. Die medizinischen Teams behandelten weiters 1.036 Patienten, die an der tödlichen, vernachlässigten Krankheit Kala Azar litten, über 4.000 Malaria-Patienten und begannen bei 1.556 Patienten mit einer Tuberkulose-Behandlung. Etwa  35.000 unterernährte Menschen wurden mit Nahrungsmitteln versorgt  und behandelt und 82.174 Impfungen wurden durchgeführt.