Ein Zeichen der Solidarität: Gemeinsam gegen die Kriminalisierung von Seenotrettung

30.10.2018
Mehr als 2000 Menschen haben Bundeskanzler Sebastian Kurz eine Protest-Email geschickt. Viele weitere Österreicher und Österreicherinnen haben ein Zeichen der Solidarität gesetzt. Wir sagen Danke!
Ein Zeichen der Solidarität: Gemeinsam gegen die Kriminalisierung von Seenotrettung
MSF

Wir sagen Danke: Mehr als 2000 Menschen haben Bundeskanzler Sebastian Kurz eine Protest-Email geschickt. Viele weitere Österreicher und Österreicherinnen haben ein Zeichen der Solidarität gesetzt - mit persönlichen Nachrichten, öffentlichen Statements und in den sozialen Medien. Wir freuen uns über die große Welle an Unterstützung.

Bundeskanzler Kurz hat mit der Kriminalisierung unserer Seenotrettung eine Linie überschritten, die wir nicht hinnehmen. Gemeinsam forderten wir daher ein "Ein Europa, das Menschenleben schützt." Lesen Sie hier den offenen Brief mit unseren Forderungen.

Bundeskanzler Sebastian Kurz hat heute öffentlich schwere Vorwürfe gegen Seenotretter und unser Team auf der "Aquarius 2" erhoben, die nicht den Tatsachen entsprechen & der Realität am #Mittelmeer und in #Libyen nicht gerecht werden. Hier unsere Antwort auf seine Anschuldigungen. pic.twitter.com/vJwSaNsu5K

— Ärzte ohne Grenzen (@MSF_austria) 13. Oktober 2018

Unser ehemaliger Präsident James Orbinski hat bei der Verleihung des Friedensnobelpreises an uns gesagt: „Wir wissen nicht, ob reden immer hilft. Wir wissen aber, dass Schweigen tötet.“ Wie wahr das heute am Mittelmeer und in Libyen ist! Wir wissen aus langjähriger Erfahrung: Eine Krise unsichtbar zu machen, hat noch nie dazu beigetragen, sie zu lösen.

Wir freuen uns, dass so viele Menschen ihre Stimme erhoben und sich für eine humane Lösung für die Krise im Mittelmeer und in Libyen eingesetzt haben. Wir bemühen uns derzeit um einen Termin zur Übergabe aller ausgedruckten Emails an Bundeskanzler Sebastian Kurz.

Wir bedanken uns herzlich für die berührenden Worte, die uns in den letzten Wochen erreicht haben. Hier finden Sie eine kleine Auswahl:

Wir können nicht darüber schweigen, was im Moment im Mittelmeer passiert, wir müssen handeln und Menschlichkeit wieder ins Zentrum unserer Taten stellen! Wir können nicht dabei zusehen, wie täglich Männer, Frauen und Kinder mit all ihren Geschichten und Träumen untergehen. (Ariane Wrumnig)

Letztendlich sitzen wir alle in einem Boot und das heißt "Erde" und erfordert solidarisches und lösungsorientiertes Handeln und nicht Abgrenzung, Ausschluss, Verbreitung von Angst und anderen negativen Gefühlen. (Andrea Vedernak)

Bitte halten Sie in Ihrem viel beschäftigten Alltag einen kurzen Moment inne, um darüber nachzudenken, wie viel Glück es bedeutet, in einem friedlichen Europa geboren worden zu sein. Soviel Glück haben nicht alle Menschen! Sollten wir jenen gegenüber, die weniger Glück im Leben erfahren haben, nicht großherziger sein, als reiche Europäer? (Stefan Jenisch)

Ich persönlich finde es einfach nicht richtig, warum Rettern plötzlich statt Respekt Verachtung entgegengebracht wird. Wirklich ich verstehe es nicht: Ein Mensch droht zu ertrinken, jemand möchte ihm helfen und darf es nicht? Soll es nicht? Warum? Selbst wenn ich versuche, es ohne Emotionen zu betrachten, scheint es mir einfach nicht logisch. (Mona Martens)