Ausstellung „Hilfe aus nächster Nähe“ in Innsbruck eröffnet

01.10.2015
Ärzte ohne Grenzen zeigt am Innsbrucker Marktplatz, wie medizinische Nothilfe in Krisengebieten funktioniert.
Krankenpfleger Florian Blaser führt eine Schulklasse durch die Ausstellung „Hilfe aus nächster Nähe“
MSF
Innsbruck, 01.10.2015: Krankenpfleger Florian Blaser führt eine Schulklasse durch die Ausstellung und berichtet von seinen Einsatzerfahrungen in u.a. Haiti und der Zentralafrikanischen Republik.

Innsbruck, am 1. Oktober 2015 – Die medizinische Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen/Médecins Sans Frontières (MSF) hat heute am Marktplatz in Innsbruck die Ausstellung „Hilfe aus nächster Nähe“ eröffnet. Die Ausstellung, die aus originalgetreu ausgestatteten Zelten und Holzbauten besteht, zeigt, wie medizinische Nothilfe in Krisensituationen konkret funktioniert. 

Die Besucher erfahren, wie ein Ebola-Schutzanzug angelegt wird, Medikamente in Krisengebiete gelangen, Hilfe nach Erdbeben und die Verteilung von Trinkwasser funktioniert, und was bei der Organisation von Impfkampagnen zu berücksichtigen ist. Erstmals wird in Westösterreich auch ein aufblasbarer Operationssaal sowie eine Fotoausstellung zur aktuellen Fluchtsituation zu sehen sein. Eröffnet wurde die Ausstellung von Margaretha Maleh. Die gebürtige Osttirolerin ist seit Juni die neue Präsidentin von Ärzte ohne Grenzen Österreich.

„Gerade die aktuelle Flüchtlingskrise und der Krieg in Syrien zeigen, wie wichtig humanitäre Nothilfe ist“, betont Margaretha Maleh anlässlich der Eröffnung. „Menschen in Not haben ein Recht auf schnelle und professionelle humanitäre Hilfe. Mehr denn je braucht es Menschen, die Tag für Tag Mut, Engagement und Entschlossenheit beweisen, um inmitten von Krieg und Katastrophen Leid zu lindern.“

Ärzte ohne Grenzen leistet seit über 40 Jahren in Krisengebieten auf der ganzen Welt medizinische Nothilfe. Die Teams von Ärzte ohne Grenzen sind in mehr als 60 Ländern tätig und führen jährlich mehr als 8,7 Millionen medizinische Behandlungen durch. Sie bieten Kriegschirurgie an, unterstützen Krankenhäuser in Kampfgebieten, übernehmen bei Flüchtlingskrisen die Organisation der medizinischen Hilfe und der Wasserversorgung und helfen den Opfern von Naturkatastrophen und Ernährungskrisen.

Bis 12. Oktober auf dem Marktplatz in Innsbruck

 „Die Ausstellung ist ein Mikrokosmos der humanitären Hilfe. Sie zeigt, wie die Hilfe konkret funktioniert, sei es beim Ebola-Ausbruch in Westafrika, oder beim Einsatz für die Menschen aus Syrien, dem Irak und Afghanistan – sowohl in den Herkunftsländern als auch entlang der Fluchtrouten. Sie erinnert auch an humanitäre Krisen wie jene im Südsudan oder der Zentralafrikanischen Republik, die bei uns immer wieder aus den Schlagzeilen verschwinden, obwohl sich dort nach wie vor humanitäre Katastrophen abspielen, von denen Millionen Menschen betroffen sind. “ so Margaretha Maleh weiter.

Die Wanderausstellung „Hilfe aus nächster Nähe“, die bis 12. Oktober 2015 zu sehen sein wird, ist aus Material zusammengestellt, das Ärzte ohne Grenzen bei den Hilfseinsätzen rund um die Welt tatsächlich verwendet. Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Hilfsorganisation führen durch die Ausstellung und berichten von ihren eigenen Hilfseinsätzen.

An ausgewählten Stationen können Besucher und Besucherinnen mit ihrem Smartphone Audio-Interviews mit österreichischen Einsatzkräften anhören, die über ihre Erlebnisse in Krisengebieten berichten. Aus aktuellem Anlass wird auch die Hilfe für Menschen auf der Flucht nach Europa thematisiert.

Informationen zur Ausstellung:

„Hilfe aus nächster Nähe“
Eine Ausstellung von Ärzte ohne Grenzen

Projektleitung: Marion Jaros

Innsbruck, Marktplatz
1. bis 12. Oktober 2015

Täglich von 10 bis 18.30 Uhr
Eintritt frei.